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Neo Contra Testbericht
Anno 2005?
Vor vielen Jahren galt bereits eine Regel: Wer pure, knackige Action ohne Kompromisse, Raetsel oder Gameplay-Tiefgang gameen wollte, brauchte Contra. Auf dem NES wurde bereits gemetzelt, aber auch die PS2 kam vor einiger zeit mit ‘Contra: Shattered Soldier' in den Genuss krachiger Ballerorgien. Nun ist ‘Neo Contra', ein weiterer Nachfolger, erschienen, der jedoch allerlei Neuerungen mit sich bringt, die, zumindest was die Perspektive betrifft, gravierend sind. Aber eins nach dem anderen: Was? Achso, ja, hier steht eigentlich die Geschichte grob zusammengefasst, stimmt. Das lassen wir jenes Mal aus, es ist besser so, wirklich. Ohne dem Game Unrecht zu tun, kann man mit gutem Gewissen sagen: ‘Es gibt fast keine'. Das bischen Geschichte ist eine Weitererzaehlung der Geschichte aus den frueheren Teilen, die eine aehnlich ‘Umfangreiche' Geschichte zu bieten hatten. ‘Mittel zum Zweck' beschreibt die Geschichte recht treffend.
Betrachtet man das Game, primaer das Gameplay, in seiner Gesamtheit, fragt man sich zwangslaeufig schon, ob wir gerade das Jahr 1990 oder 2005 schreiben. ‘Gameautomat oder Konsole' waere eine weitere Frage, wenn man den heutigen Stand der Sofftware zum Vergleich heranzieht. Natuerlich hat das Game durch seine Gamemechanik ein gewisses Retro-Flair und auch die Praesentation befindet sich bereits auf dem richtigen Wege, aber hauptsaechlich in den Bereichen ‘Umfang' und ‘Gameplay' ist so ein Game nur noch extrem Retro-Treuen Fans zu empfehlen, jeder andere Gameer wird sich fragen, ob er da gerade wirklich den vollen Preis fuer ein Game bezahlt hat, was in anderthalb bis zwei Stunden locker zu schaffen ist. Und Retro-Fans sind vermutlich dann noch von der Perspektive, also dem fehlenden ‘Sidescrolling' enttaeuscht. So reitet man zwar zwischendurch auch mal ein schnelles dinoartiges Tier, von dem aus geballert wird, aber das bringt keinerlei Bonus in der Gameplay-Wertung, da hier einfach Tiefgang und das Niveau von heutiger Gamee-Software fehlt. Der Sound begleitet das actionlastige Gameplay natuerlich mit krachenden Explosionen, aber auch mit extrem nerviger Techno-Musik im Hintergrund. Hier mag der eine oder andere Gameer vielleicht an 16- bzw. 32 Bit-Gedudel erinnert werden, was aber aufgrund der 3D-Perspektive ziemlich fehl am Platz ist. Etwas, was den Gameer wieder wachruettelt und ihm zeigt, dass er sich im Jahr 2005 befindet, sind die Rendersequenzen. Diese sind wirklich nett gemacht und schrauben die Technik-Wertung ein wenig hoch. Wenn man allerdings das etwas merkwuerdige Speichersystem hinzuzieht, das die alten Daten loescht, wenn man spaeter aufhoert und dann auf ‘ueberschreiben' geht, (was eigentlich stetig ‘aktualisieren' meint), ist es mit der Euphorie sehr schnell wieder vorbei.
Kommentar (PH) :
Aber nun zum Gameplay: Hier gibt es eigentlich nicht viel mehr zu sagen als zur Geschichte. Es wird dauergeballert, was das Zeug haelt. Den Faehigkeiten des Gameers wird einiges abverlangt, nur das Gehirn kann er abschalten, er wird es nicht brauchen. Tiefgang bzw. Abwechslung im Gameplay gibt es durch die moegliche Waffenauswahl vor jeder Mission. Hier ist wirklich von Maschinengewehr ueber Granaten- bis hin zum Raketen- oder Flammenwerfer alles dabei. Hat man sich fuer eine Ausruestung entschieden, geht es ohne grosse Vorreden gleich los. Ihr muesst auf alles schiessen, was sich bewegt oder auf euch schiesst. Bedenkt man, dass es kein Tutorial gibt, ist die erste Mission schon gesalzen genug, aber durchaus machbar; wem sie zu schwer ist, stellt das Game auf ‘einfach'. Die Steuerung ist schnell erlernt, man bewegt sich wahlweise mit dem linken Analogstick oder mit dem Steuerkreuz. Geschossen wird mit der Viereck-Taste, die Waffen werden mit R1 und L1 gewechselt. Haelt man die Dreieck-Taste gedrueckt, fixiert man Punkte fuer die zielsuchenden Raketen, laesst man die Taste los, werden die Raketen abgschossen. Gezielt wird ebenfalls mit dem Analogstick; entscheidend ist, in welche Richtung ihr schaut. Waehrend man im Einzelgameer nur den Hautphelden Bill Rizer gameen kann, steht dem zweiten Gameer im Zweigameermodus noch ein Samurai namens Genbei Jaguer Yagyu zur Verfuegung. Der Zweigameermodus befindet sich gameplaytechnisch natuerlich nicht auf einem hoeheren Niveau als der Einzelgameermodus, macht aber ein bischen mehr Spass.
Grafische Steigerung
Optisch hat das Game dagegen seinen Vorgaengern einiges voraus, das Gameplay wurde wirklich ziemlich gut von der Zweidimensionalitaet in die Dreidimensionalitaet gebracht. Jegliche bekannte Statistiken zum Gameverhalten des Gameers werden weiterhin angezeigt, was dazu fuehrt, dass sich Gameer, welche die Vorgaenger mochten, definiv sofort heimisch fuehlen und vermutlich auch mit jener Episode einigermassen Spass haben werden. Die Effekte sind nett anzusehen, der Gesamteindruck der Grafik ist Standard auf der PS2. Nicht mehr und nicht weniger. Etwas mehr fallen da schon die Bossfighte auf. Die Bossgegner koennte man schon als ‘Kunst' bezeichnen. Hier war man wirklich mit sehr viel Kreativitaet und Fantasie am Werk, auch was die Art und Weise angeht, wie man die Bosse besiegen muss. So koennte man sagen, dass die Bossgegner einiges am Gesamteindruck des Games verbessern, denn ohne sie wuerde die pure Eintoenigkeit herrschen. Koepfchen erfordern jedoch auch jene nicht wirklich.