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Resident Evil 4 Testbericht
Lange mussten PS2-Besitzer hoffen und vor allem warten, doch seit dem 4. November hat das Warten ein Ende! Seitdem steht Resident Evil 4 auch in den hiesigen Laeden und zwar in zwei Editionen, einer Limited Edition – die GC-Fassung mit einigen neuen Features – und einer ‘Special Limited Edition', welche noch viel mehr Bonus-Missionen mit sich bringt und einige weitere Stunden Spass. Wir testen fuer euch die Limited Edition und zeigen euch, wie gut oder schlecht die Portierung des GameCube-Meisterwerks geworden ist. Viel Spass beim Lesen !
Wichtig und auch neu im Kampf sind die sogenannten ‘Hit-Zones'. Das ist auch eine der faszinierensten Sachen im neuen Resident Evil. So koennt ihr stetig sehen, wo ihr hinschiesst und wenn ihr zum Beigame euren Gegner am Bein trefft, wird er in die Knie gehen oder deutlich langsamer laufen. Trefft ihr seinen Arm, wird er in jenem erstmal auch keine Waffe tragen bzw. die gerade haltende Waffe fallen lassen. Trefft ihr den Kopf platzt jener oder euer Gegner schreit vor Schmerz rum, dann koennt ihr ihn treten, was auch eine der vielen Neuerungen ist. Nebenbei: In der Gamecube-Edition gab es noch den Fehler, dass es manchmal leichte Bugs gab bei den Hit-Zones ( Zitat aus unserem Gamecube-Test :‘Einziger Kritikpunkt ist vielleicht, dass die ‘Hit Zones' manchmal komisch ausfallen, schiesst man einem Gegner in den Arm, platzt auch mal der Kopf,[…] ‘[ Christian Mueller ] ), jene kommen in der PS2-Edition nicht mehr vor. Naeheres zu den Editionsunterschieden lest ihr weiter unten beim jeweiligen Abschnitt. Die Physik, wenn man von einer solchen sprechen kann, ist sehr realistisch und auf Nachfrage wurde uns bestaetigt, dass man eine abgespeckte Ragdoll-Engine benutzt hat, um die Gegner realistisch fallen zu lassen. Das ist natuerlich mehr als klasse!
Ebenfalls neu sind die sogenannten ‘Quick-Time-Events', in denen ihr diverse Tasten druecken muesst. So gilt es mal vor einem anrollenden riesigen Felsen zu entkommen oder mal der gewaltigen Axt eines Ganados auszuweichen. Bei den grandiosen und gigantischen Bossfighten werdet ihr jene Quick-Time-Events ( kurz QTE ) oefters erleben. Eine sehr gute Idee ist es, dass ihr selbst in den Zwischensequenzen nicht zur Ruhe kommt und den Controller lieber nicht aus der Hand gleiten lasst, denn ihr muesst schon ab und an mal Hand anlegen, damit Leon nicht stirbt oder in eine Falle laeuft.
Leon S. Kennedy, bekannt aus dem – leider – indiziertem Resident Evil 2 arbeitet bei der Polizei und muss im Auftrage des Praesidenten ihm seine Tochte, Ashley, aus den Faengen einer recht abnormalen Sekte holen. Leichter gesagt als getan, denn auf seinem Weg dahin wird Leon von ziemlich uebel gelaunten ‘Menschen', wenn man sie als solche ueberhaupt bezeichnen kann, gehindert. Waehrend Leon in einem nahe gelegenen Dorf auf tote Polizisten ( und nachher noch einige mehr ) trifft, eskaliert die Sache und es muss was passieren. Ferner trifft er auf den Spanier ‘Luis Sera' . Dumm nur, dass auch hier der Hauswaechter kommt und euch gefangen nimmt. Jetzt seht ihr, was mit Leon passiert, er bekommt irgendein geheimnisvolles Mittel gespritzt, welches uebrigens auch Ashley abbekommen hat. Damit sollen Leon und Ashley zu willenlosen Monstern werden, wie die anderen Ganado ( die normalen Menschengegner ). Nach der Rettung von Ashley geht die Geschichte erst so richtig los …
Die 1-Mann-Armee
Nun, die Geschichte hat sich nicht geaendert und bleibt gleich, was ja auch ein wenig seltsam waere, wenn dem nicht so sein wuerde. Nichtsdestotrotz, auch hier wollen wir euch mal die Geschichte in ihren Grundzuegen beschreiben, da sie doch sehr facettenreich und zu spannend ist, um verraten zu werden:
Auf eurem Weg werdet ihr vielen verschiedenen – und gemeinen – Gegnern gegenuebertreten. Zum einem waeren da die normalen Ganados, die sich relativ leicht toeten lassen. Allerdings gibt es da auch einen boesen ‘Freak' und zwar den Kettensaegenmann, der euch sofort toetet, wenn ihr auch nur einmal von seiner Kettensaege erfasst werdet. Abgesehen von den ‘menschenlichen' Gegnern, gibt es auch noch die recht uebel gelaunten Hunde, die nicht gerade lieb behandelt wurden und auch eine recht eklige Geschwulst an ihrem Ruecken haben ( die Ganados lassen jenes ‘Ding' uebrigens aus ihrem Kopf wachsen ), welches euch auch noch dreisterweise angreift. Zu allem Uebel muesst ihr euch damit auch begnuegen, dass euch nicht die ueblichen acht Gegner angreifen, sondern auch mal eben locker 15 oder 20 an der Zahl. Da wird's dann schon recht happig, wenn die Munition ausgeht und ihr mit einem recht bescheidenen Messer gegen jene Horde fighten duerft. Dann heisst die Devise ‘Fangt mich doch!', denn ihr habt kaum eine Chance, da die Gegner nicht gerade dumm sind. Sie werden euch jagen und das in Massen, Aufsplittung gibt es nicht, aber sie nutzen die Umgebung sehr gut aus. Wenn ihr euch in einem Haus versteckt, werden sie Leitern aufstellen, um ueber ein moegliches Obergeschoss zu euch zu gelangen. Eine auch recht elegante Moeglichkeit der Gegner ist, wenn sie mal eben die Fenster zerstoeren und durch jene kommen. Es gibt viele Wege, um zu euch zu gelangen und seid euch dessen bewusst, denn selbst wenn ihr glaubt, dass ihr sicher seid, seid ihr es nicht. Versteckt ihr euch zum Beigame irgendwo weiter oben als eure geselligen Groupies, werfen jene erstmal mit Dynamitstangen auf euch, damit ihr auch brav wieder nach unten kommt.
Wenn ihr in der Naehe eines Gegenstands seid, ploppt ein kleines ‘Pruefen' auf, welches ihr mittels X begutachtet. Das ist sehr hilfreich, zumal es in den frueheren Teilen keinerlei aehnliche Funktion gab und ihr stetig selber sehr genau gucken musstet. Des Weiteren werdet ihr bemerken, dass eure Gegner oftmals einige Gegenstaende fallen lassen, die in verschiedenen Farben gekennzeichnet sind. Blau ist meistens Geld, rot stetig Munition, gruen und weiss sind Heilmittel. Das ist ebenfalls wieder eine sehr willkommene Abwechslung zu den alten Teilen, wo ihr euch noch an der Munitions- und Lebensmittelknappheit rumaergern musstet. Insgesamt faellt Resident Evil 4 sehr Actionlastig aus.
El Gigante gibt sich die Kante
Natuerlich duerft ihr euch auch wehren und da kommen die oben ( erster Abschnitt ) genannten dicken Wummen zum Einsatz oder auch nicht, denn es gibt viele Wege um sich eurer Gegner zu entledigen. Befindet ihr euch auf einem Dach, wo man nur mittels einer Leiter hoch kann, wird es besonders ‘witzig', denn ihr koennt jene Leiter mal eben umwerfen, damit die laestigen Ganados nicht zu euch kommen. Wer ganz gemein sein will, darf auch die Shotgun nehmen und warten, bis ein heldenhafter Ganado hochkommt, damit ihr jenen dann kurz vor dem Ziel ( euch ) mal eben einen boese Headshot verpassen koennt. Dumm gelaufen. Falls er es ueberlebt … werft die Leiter um, die auf ihn fallen sollte, das duerfte dem blutruenstigen Kumpel den Rest geben. Wer mutig ist, geht mit der Pistole oder Shotgun ( TMP oder sonstigen Waffen ) in den Nahfight und wagt das gefaehrliche Gamechen mit den Ganados, die uebrigens auch Sicheln oder Ae;xte nach euch werfen.[]
Bevor wir auf die Bossfighte zu sprechen kommen, wollen wir uns doch erstmal der kleinen Ashley ( nicht Simpson, sondern Tochter des Praesidenten ) widmen. Nachdem ihr sie befreit habt, gilt es sehr vorsichtig zu sein, denn sie darf nicht sterben und auch nicht entfuehrt werden. In beiden Faellen heisst es dann ‘Game Over'. Ihr koennt der zierlichen Ashley Kommandos geben ( per R2 ), die sich ledeglich auf ‘Folgen' oder ‘Warten' beschraenken. Wir raten: Lasst sie nur warten, wenn ihr 100%ig sicher seid, dass auch wirklich kein Gegner hinter euch ist, denn sonst wird sie verschleppt und ihr lest ‘Game Over'. Ab und an gilt es Ashley zu tragen oder aufzufangen, wenn sie eine Leiter runterspringt. Ausserdem gibt sie euch oefters mal recht gute Tipps, wie ihr manche Gegner schneller und vor allem Munitionssparender erledigen koennt.
Leon besitzt anfangs nur die normale 9mm-Handgun, mit der er sich durch die Buesche, Waldwege und Doerfer wagt, kurz darauf bekommt er die durschlagkraeftigere Shotgun, die schon einiges mehr auf dem Kasten hat. Ihr gelangt an sehr viele verschiedene Orte im Game. Anfangs in ein Dorf, wo alles ‘dem Alltag' eines ueblichen mutierten Menschen gleicht. Der eine bringt tote Voegel weg, der andere fuettert mal eben seine Kuehe und als Kroenung haengt ueber einem gemuetlichen Lagerfeuer ein toter Polizist rum. Des Weiteren gelangt Leon auch mal in recht verwinkelte Gassen, Gaenge und Waldpassagen. Nachher darf er sich auch in einer kleinen Kirche vergnuegen – wo auch Ashley zu sehen und finden ist – und weiter spaeter kommt dann das ‘Grande Finale' auf einer kleinen, aber unheimlichen Insel.
Auf eurem Weg durch die vielen verschiedenen Areale werdet ihr sehr oft auf den hilfreichen und geselligen Haendler treffen, der euch allerhand hilfreiche Items ( darunter neue Waffen ) andrehen will. Manche Preise sind teilweise pervers hoch, aber jene werdet ihr euch auch irgendwann leisten koennen, da das Game mit seinen rund 20 Stunden nicht gerade kurz ist und ihr wirklich sehr viel Geld bekommt. Bei ihm koennt ihr euch den Raketenwerfer, das Sniper, TMP ( eine Maschienenpistole ), eine maechtige Strahlenkanone ( PS2-Exklusiv uebrigens ) mit Namen PRL 412 und viele weitere Dinge kaufen. Des Weiteren koennt ihr eure Waffen auch richtig ‘tunen' bzw. aufleveln. So muesst ihr zunaechst die Waffe besitzen, die ihr verbessern wollt. Habt ihr sie, koennt ihr zwischen Schusskraft, Feuerkraft ( Schussschnelligkeit ), Reloadtime und Kapazitaet waehlen. Leider sind jene Dinger nicht gerade sehr billig und erfordern vielleicht sogar ein zweites Durchgameen.
Die Bossfighte sind ein Hoehepunkt des Games, denn hier entfalten sich alle bisher genannten Punkte. So muesst ihr bei ‘El Gigante', der wirklich gigantisch gross ist, ausweichen, wenn er auf euch zulaeuft oder mal auf ihn einstechen. Es gibt viel zu tun und jeder Endboss braucht so seine eigene Strategie, um besiegt zu werden. Das geht darum nicht so leicht wie bei den schwachen Ganados.
An jener Stelle sollen noch einige Punkte genannt werden, die nirgends so richtig reinpassen. Die Speicherpunkte in Resident Evil 4 sind sehr gut und vor allem fair verteilt. Des Weiteren bringt die Schneidung in Kapitel und Abschnitte weitere Speicherpukte fuer euch. Zudem seht ihr dann, wie gut ihr geschossen habt und wie viele Gegner durch eure Waffen gestorben sind. Die Raetsel des Games sind stellenweise zu leicht gemacht, was dem Game allerdings keinen Abbruch tut, da ja stetig ueber die ‘zu schweren' Raetsel gejammert wurde. Nun sind sie sehr leicht und es sollte sich auch keiner mehr beschweren. []
Schoen, schoener, PlayStation ?
Kommen wir nun zum Corpus Delicti, der Grafik, dem Sound und der Umsetzung von GameCube auf PlayStation 2. Die PS2-Edition des Games sieht, um es mit einem Wort zu sagen, phaenomenal aus. Wenn man wirklich einen grafischen Unterschied zur GameCube-Edition sehen will, muss man erstmal so richtig nah an den Gegner oder das Objekt herangehen, um ueberhaupt was zu bemerken. Leon's Gesicht und Kleidung wurden grafisch 1:1 uebernommen, auch die Grafik der Gegner weist keine Ae;nderung auf. Einzig und allein die Rauchwolken wirken ein wenig volumetrisch duenner und ab und an sieht man einige unscharfe Texturen, die aber auf der GameCube-Edition nur bedingt schaerfer sind. Des Weiteren fehlen in der PS2-Edition ca. 5% an Abzweigungen, die es in der GC-Edition gibt. Dafuer erhaelt man als PS2-Besitzer allerhand Boni: 2 exklusive Waffen ( PRL 412 ) und eine explosive Armbrust. Neue Outfit gibt's natuerlich auch, zwei an der Zahl fuer Leon und Ashley. Des Weiteren koennt ihr auch noch mit Ada einige Missionen gameen, die euch mehr als 3 Stunden vor den Fernseher bannen werden. Zudem bekommen Special-Limited-Edition-Besitzer noch weitere 2 Stunden Videomaterial mehr geboten. Das kann sich mehr als sehen lassen ! Wer sich also noch nicht entschieden hat, welche Edition er kaufen will, sollte lieber zur PS2-Edition greifen, weil man da viel mehr geboten bekommt. Wer sich wegen 2 fehlender Polygone in seiner Wuerde beschnitten fuehlt, kann sich auch die ‘schlechtere', dafuer grafisch minimalst bessere, Gamecube-Edition kaufen. Denn in der PS2-Edition vergeht der gewisse ‘WOW'-Effekt nie, da das Game stetig wieder mit genialen Effekten, klasse inszinierten Zwischensequenzen und so weiter brillieren kann. Herrlich, so muessen Portierungen aussehen ! Anmerkung am Rande: PS2-Besitzer koennen den 16:9-Modus ausstellen und bekommen eine 50/60 Hz-Option spendiert und muessen leider leichte Ruckler hinnehmen, welche sich aber in Grenzen halten, da sie nur bei ueber 15 Gegnern vorkommen.
Der Sound ist, wie bei der GC-Edition, einfach klasse und wird im sehr guten Dolby Pro Logic II-Sound wiedergegeben. Hier kann man sich beim besten Willen nicht beschweren.