Obsidian Entertainment meldet sich mit The Outer Worlds 2 zurück. War der Vorgänger aus dem Jahr 2019 noch ein charmanter Sci-Fi-Hoffnungsschimmer für Fans von Fallout: New Vegas, litt er doch sichtlich unter seinem knappen Budget. Dies äußerte sich in einem geringeren Umfang, einer kürzeren Spieldauer und oft nur zweckmäßigen Mechaniken. Nun liegt die Fortsetzung für die PlayStation 5 vor und macht einen Sprung, der nicht nur sichtbar, sondern gewaltig ist.
Auf den ersten Blick ist dies eine Demonstration der Unreal Engine 5, bei der die Beleuchtung, die Texturen und die Weitsicht in der neuen Arcadia-Kolonie eine neue Generation der Spielerfahrung signalisieren. Das Spiel verspricht eine Allianz aus der erzählerischen Tiefe eines New Vegas und dem epischen Ausmaß eines Mass Effect. Nach Dutzenden von Stunden im Arcadia-System lässt sich festhalten, dass The Outer Worlds 2 ein kompliziertes Meisterwerk geworden ist. Es ist ein Spiel, das seinen Vorgänger in fast jeder mechanischen Hinsicht deklassiert, aber auch seltsam kalt lässt und mit erzählerischen Entscheidungen ringt, die nicht immer aufgehen. Es mag größer, schöner und komplexer sein. Aber ist es auch besser?
Die Reise beginnt im Auftrag des Erd-Direktorats, einer Art übergeordneter Polizeibehörde mit dem Ziel, im Weltall für Recht und Ordnung zu sorgen. Eure Aufgabe, merkwürdige Raum-Zeit-Risse in Arcadia zu untersuchen, läuft natürlich schief. Nach einem unfreiwilligen Zeitsprung findet Ihr Euch in einem System wieder, das von drei Fraktionen zerrissen wird. Hier ringen das hyper-kapitalistische Konglomerat „Auntie’s Choice“, das hyper-kommunistische „Protektorat“ und der wissenschaftsgläubige „Orden“ um die Vormacht.
In diesem Hexenkessel sollt Ihr nun die Risse stopfen und über das Schicksal der Kolonie entscheiden. Die Prämisse ist stark, doch die Ausführung gleicht einer Achterbahnfahrt. Mehr dazu erfahrt ihr in den nachfolgenden Zeilen hier auf Spieletester.de
Um die komplexe Welt von The Outer Worlds 2 zu verstehen, fassen wir zunächst die wichtigsten Fakten zusammen. Im Anschluss stürzen wir uns tiefer in die bizarren Fraktionskonflikte Arcadias.
| Kategorie | Details |
| Spieltitel | The Outer Worlds 2 |
| Entwickler | Obsidian Entertainment |
| Publisher | Xbox Game Studios |
| Plattformen | PlayStation 5, Xbox Series X|S, PC |
| Erscheinungsjahr | 2025 |
| Setting | Arcadia-Kolonie, Vier Open-Zone-Planeten (Dschungel, Wüsten, Städte), Raumstationen |
| Hauptfigur | Anpassbarer Charakter (Agent des Erd-Direktorats) |
| Genre | Sci-Fi-Rollenspiel, First-Person-Shooter |
| Besonderheiten | Unreal Engine 5, Dynamisches Schwächen-System, „Dumm“-Dialogoptionen, Kein Inventarlimit, Optionale Third-Person-Kamera |
| Gameplay | Schnelles Shooter-Gunplay (Sprinten, Rutschen, Doppelsprung), Zeitdilatation, Tiefes Skill- & Perk-System (92 Perks), Dialog-Entscheidungen, Crafting/Mods |
| Storythemen | Fraktionskonflikt (Hyper-Kapitalismus vs. Hyper-Kommunismus), Konzern-Satire, Raum-Zeit-Risse |
| Spieldauer | ca. 40-50 Stunden |
| Schwierigkeitsgrade | Mehrere Stufen |
| Besonderes Merkmal | Exzellentes Shooter-Gefühl trifft auf extrem tiefes Rollenspiel-System mit hoher Entscheidungsfreiheit in Nebenquests. |
Von Obsidian Entertainment, dem Studio, das 2019 mit dem Überraschungshit The Outer Worlds einen charmanten (aber sichtlich budgetlimitierten) Hoffnungsschimmer für Rollenspiel-Fans lieferte, wird nun ein neues, gewaltiges Kapitel aufgeschlagen. Statt uns erneut in den engen Grenzen des Vorgängers zu bewegen, führt uns diese Reise in ein optisch ambitioniertes Sci-Fi-Universum. Willkommen in der Arcadia-Kolonie, einem Ort, an dem satirische Dialoge wichtiger sind als ein schneller Abzugsfinger und Eure Entscheidungen das Schicksal ganzer Fraktionen bestimmen.
Ihr übernehmt die Rolle eines Agenten, der nach einem unfreiwilligen Zeitsprung in einem Hexenkessel landet, der den Kern des Erlebnisses bildet. Von Euch wird verlangt, jeden Winkel der Zonen zu erkunden, die Interessen der hyper-kapitalistischen und hyper-kommunistischen Mächte abzuwägen und Euer Gehirn einzusetzen, um die oft absurden, aber tödlichen Mechanismen dieser Spielwelt zu überleben.
Witzig und intelligent präsentiert sich die Atmosphäre von The Outer Worlds 2. Aus den bissigen Dialogen, den absurden Werbeslogans und den grotesken Entscheidungen der Konzerne entsteht eine faszinierende wie fordernde Kulisse. Eure Kontrahenten sind dabei Roboter, fanatische Kultisten und bizarre Kreaturen. Der Kampf gegen sie ist jedoch, anders als im Vorgänger, bewusst wuchtig, schnell und dynamisch gehalten; der wahre Konflikt liegt in den moralischen Grauzonen, die Euch das Spiel aufzwingt.
Unter der Federführung von Obsidian beweist The Outer Worlds 2, wie eine etablierte RPG-Formel modernisiert werden kann, auch wenn sie dabei etwas von ihrem alten Charme einbüßt. Ihre volle immersive Wirkung entfaltet die Atmosphäre auf der PS5, angetrieben von einer beeindruckenden technischen Präsentation der Umgebungen durch die Unreal Engine 5.
The Outer Worlds 2 – Ein Shooter erwacht zum Leben
Die größte Schwachstelle von The Outer Worlds 1 war unzweifelhaft das Kampfsystem, das bestenfalls als funktional bezeichnet werden konnte. Die Waffen fühlten sich wie Spielzeuge an und die Gegner reagierten kaum. The Outer Worlds 2 lässt diese Kritikpunkte weit hinter sich und präsentiert sich nicht nur als gutes Rollenspiel, sondern auch als ein exzellenter Shooter.
Obsidian hat seine Lektion gelernt und das Gunplay ist die vielleicht größte Überraschung von The Outer Worlds 2. Jede Waffe besitzt nun einen spürbaren Rückstoß und ein befriedigendes Trefferfeedback. Wenn Ihr eine Schrotflinte abfeuert, werden Gegner mit einer physisch spürbaren Wucht zurückgeworfen. Laserwaffen verwandeln Feinde in Aschehaufen und schwere Gewehre fühlen sich tatsächlich schwer an.
Diese Neuausrichtung in The Outer Worlds 2 wird durch ein massiv verbessertes Bewegungsgefühl unterstützt. Ihr könnt jetzt sprinten, über den Boden rutschen und verfügt standardmäßig über einen Doppelsprung. Diese neue Mobilität verändert die Kämpfe fundamental, macht sie vertikaler und schneller. Ihr rutscht in die Deckung, springt über einen Abgrund, um einen Gegner zu flankieren, und nutzt die Zeitdilatation für präzise Kopfschüsse. Es erinnert in seinen besten Momenten an ein Destiny, ein Lob, das man dem Vorgänger niemals ausgesprochen hätte.
Wir haben den The Outer Worlds 2 Test auf der PlayStation 5 Pro durchgeführt, wo der Leistungsmodus ein Segen ist. Das Spiel zielt auf 60 Bilder pro Sekunde ab und hält diese Bildrate auch meistens stabil, von sehr seltenen Einbrüchen abgesehen. Wer die volle 4K-Pracht bevorzugt, kann den Qualitätsmodus mit 30 fps oder den ausgeglichenen Modus mit 40 fps wählen. Für ein Spiel, das so sehr von seiner neuen Dynamik lebt, raten wir aber dringend zum 60-fps-Modus.
Hinzu kommt die absurd kreative Waffenauswahl. Neben klassischen Pistolen und Sturmgewehren finden sich auch legendäre Wissenschaftswaffen, die das Spielgeschehen in The Outer Worlds 2 auf den Kopf stellen. Dazu gehört der Schrumpfstrahler, der Feinde auf Mäusegröße reduziert, damit Ihr sie zertrampeln könnt oder eine Flinte,die Gegner mit Marketing-Slogans bombardierende Werbe-Drohnen verschießt.
Diese Waffen lassen sich an Werkbänken mit Mods aufrüsten, etwa einem Schalldämpfer für eine Schrotflinte oder einem Magazin, das Elektroschaden verursacht und Roboter lahmlegt. Selbst der Nahkampf, der in Teil 1 fast unbrauchbar war,fühlt sich nun in The Outer Worlds 2 wuchtiger an, auch wenn er im Vergleich zum Gunplay immer noch etwas klobig wirkt. Als willkommene Neuerung gibt es für alle, die sich nie mit der Egoperspektive anfreunden konnten, jetzt sogar eine optionale Third-Person-Kamera.

The Outer Worlds 2 – Das Rollenspiel-Herz schlägt stark
Trotz der exzellenten Kämpfe bleibt das wahre Herz von The Outer Worlds 2 das Rollenspielsystem, mit dem Obsidian seine Klasse im Genre unter Beweis stellt. The Outer Worlds 2 ist ein Fest für Spieler, die es lieben, einen Charakter bis ins kleinste Detail zu formen und die Welt auf ihre Entscheidungen reagieren zu sehen.
Dies beginnt schon im Editor, wo Ihr nicht nur Euer Aussehen, sondern auch einen Hintergrund wählt. Ob Gesetzeshüter, Professor oder einfacher Rumtreiber, diese Wahl schaltet im Spielverlauf immer wieder einzigartige Dialogoptionen frei.
Anschließend werden bis zu zwei von neun Eigenschaften gewählt. Während die Eigenschaft Genial mehr Fertigkeitspunkte gewährt und Glückspilz Euch vielleicht ein Passwort einfach richtig raten lässt, ist die Rückkehr der Eigenschaft Dumm in The Outer Worlds 2 ein besonderes Highlight. Diese Wahl schaltet einen komplett eigenen Weg durch das Spiel frei, einen als Voie Stupide bekannten Pfad, der besser ist als je zuvor.
Statt in einer Quest mühsam Indizien für einen Mord zu sammeln, könnte ein dummer Charakter auf die Idee kommen, einen entscheidenden Brief abzulecken und so sofort dessen Fälschung zu erkennen. In einem anderen Moment lässt sich ein Bosskampf komplett umgehen, indem Ihr den Gegner mit purer Dummheit so sehr verwirrt, dass er aufgibt. Das ist Obsidian-Design in Reinkultur.
Bei jedem Levelaufstieg werden Punkte auf zwölf Fertigkeiten wie Schusswaffen, Schleichen, Technik oder Rhetorik verteilt. Alle zwei Level wählt Ihr zudem einen von beeindruckenden 92 Vorteilen, auch Perks genannt.
Das absolute Highlight in The Outer Worlds 2 ist jedoch die Rückkehr des Schwächen-Systems. Basierend auf der individuellen Spielweise schlägt das RPG immer wieder vor, Nachteile anzunehmen. Werdet Ihr beispielsweise oft von Robotern getroffen, könntet Ihr eine Robophobie entwickeln, also eine manifeste Angst vor Robotern, die Eure Werte im Kampf gegen sie senkt. Als Ausgleich erhaltet Ihr sofort einen zusätzlichen Vorteilspunkt. Das System ist in The Outer Worlds 2 noch kreativer geworden. Wer zu viel schleicht, dem schlägt das Spiel vielleicht vor, dass die eigenen Knie beim Hinhocken laut knacken und so Feinde alarmieren. Wer oft bei Dialogherausforderungen scheitert, könnte die Schwäche annehmen, dass Antworten zufällig gewählt werden, dafür aber mehr Erfahrungspunkte winken.
Diese Systeme greifen hervorragend ineinander, da sie die Spielweise in The Outer Worlds 2 organisch formen. Jede Entscheidung beim Leveln hat spürbare Auswirkungen auf Dialoge und Gameplay. Ein hoher Technik-Wert lässt Euch vielleicht eine kaputte Tür reparieren und einen neuen Weg finden, während ein hoher Rhetorik-Wert ganze Kämpfe vermeiden kann. Es ist diese Komplexität, die den Wiederspielwert ins Unermessliche treibt.
Hinzu kommt die vielleicht willkommenste Quality-of-Life-Verbesserung, die wir seit Langem in einem RPG gesehen haben. The Outer Worlds 2 verzichtet komplett auf ein Tragelimit. Ihr Könnt nun alles mitnehmen, ohne auf ein Maximalgewicht achten zu müssen. Was nach einer Kleinigkeit klingt, ändert die Erkundung fundamental. Ihr müsst nicht mehr ständig zur Basis zurückkehren oder wertvolle Beute zurücklassen. Dies motiviert ungemein, wirklich jede Kiste zu plündern und jede Ecke abzusuchen.

The Outer Worlds 2 – Prachtvolle Optik trifft statisches Leben
Das fantastische Gunplay und das brillante RPG-System in The Outer Worlds 2 können jedoch nicht über den größten Haken des Spiels hinwegtäuschen, der in der Welt selbst liegt. Obwohl Obsidian das höhere Budget sichtlich genutzt hat, um Arcadia mit der Unreal Engine 5 optisch beeindruckend in Szene zu setzen, bleibt das Ergebnis oberflächlich.
Statt einer riesigen zusammenhängenden Open World erkundet Ihr vier größere Open-Zone-Planeten und einige Raumstationen. Diese Zonen bieten von Dschungelplaneten über karge Wüsten bis zu futuristischen Städten zwar viel Abwechslung, und auch die Beleuchtung sowie die Art Direction sind oft atemberaubend. Die Planeten wirken fremdartig und einladend zugleich und die Fraktionen, die um die Kontrolle ringen, sind auf dem Papier faszinierend.
Das Problem ist nur, dass die Welt primär als Kulisse dient. Sie ist eine wunderschöne, aber oft statische Kulisse. Siedlungen wirken leblos, da NPCs meist nur herumstehen. Obsidian hat es versäumt, ihnen einen Tagesablauf zu geben. Sie schlafen nicht, sie gehen nicht zur Arbeit. Sie existieren augenscheinlich nur, damit Ihr mit ihnen sprechen könnt.
Die fehlende Interaktivität wiegt fast noch schwerer. Ihr könnt in dieser Welt kaum etwas tun, außer schießen und reden. Es gibt keine nennenswerte Physik-Engine. Ihr könnt keine Kiste verschieben oder auch nur eine Lichtquelle zerschießen, um Euch im Schatten zu verstecken. In einem Spiel, das Euch so viel spielerische Freiheit bei den Skills einräumt, ist diese starre Umgebung aus meiner Sicht ein echter Dämpfer.
Hinzu kommt ein Problem, das Obsidian seit Jahren verfolgt. Die Animationen. Obwohl die Grafik insgesamt einen riesigen Sprung nach vorne macht, wirken gerade die Gesichtsanimationen in Dialogen oft hölzern und steif. Die Charaktere sprechen mit Euch über Leben und Tod, während ihre Gesichter weitgehend ausdruckslos bleiben.
Die Performance auf der PS5 Pro ist, wie bereits erwähnt, im 60-fps-Modus meist gut, aber nicht perfekt und leidet unter gelegentlichen Framedrops. Der ausgeglichene 40-fps-Modus stellt einen guten Kompromiss für 4K-Fernseher dar. Die 30 fps im Qualitätsmodus fühlen sich angesichts des neuen, schnellen Gameplays jedoch einfach nicht mehr zeitgemäß an.

The Outer Worlds 2 – Die erzählerischen Konflikte in Arcadia
Der größte Konflikt, den ich mit The Outer Worlds 2 habe,liegt jedoch in seiner Erzählung. Auf der einen Seite ist das Spiel fantastisch geschrieben. Die Dialoge sind witzig, intelligent und oft brillant pointiert. Insbesondere die Nebenquests sind ein absolutes Highlight und gehören zum Besten, was das Genre zu bieten hat. Wenn Ihr beispielsweise einen Streik in einer Fabrik auflösen sollt, könnt Ihr einen Kompromiss vermitteln, die Streikenden mit Gewalt zur Arbeit zwingen, die Chefin erpressen oder gleich eine Revolution anzetteln und die Fabrik den Arbeitern übergeben. Diese spielerische Freiheit ist phänomenal.
Leider kann die Hauptgeschichte in The Outer Worlds 2 dieses Niveau nicht halten. Sie braucht extrem lange, um überhaupt in Fahrt zu kommen und die anfängliche Rache-Motivation, die das Spiel etabliert, verpufft schnell. Man vergisst fast, warum man eigentlich unterwegs ist. Viel schlimmer wiegt jedoch das Finale, das sich als schwach, abrupt und vorhersehbar entpuppt. Wo Teil 1 noch mit einem spannenden Twist überraschte, plätschert die Handlung hier zu einem Ende, das sich viel zu sehr auf massive Kämpfe verlässt.
Ein weiteres Problemfeld in The Outer Worlds 2 sind die Begleiter, ein Kernelement jedes Obsidian- oder BioWare-Spiels. Für mich waren die Begleiter die größte Enttäuschung des Spiels. Sie sind zwar clever geschrieben, wirken aber gleichzeitig langweilig, austauschbar und uninteressant. Ich habe zu keinem von ihnen eine emotionale Bindung aufgebaut und ihre persönlichen Quests waren oft uninspirierte Stangenware.
Erschwerend kommt ihre geringe Nützlichkeit im Kampf hinzu. Auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad war fast die gesamte Crew nutzlos. Selbst der designierte Tank Tristan fiel oft nach wenigen Sekunden. Die einzige durchgehend nützliche Begleiterin war V.A.L.E.R.I.E., die Heildrohne, da sie sich klugerweise aus den Kämpfen heraushält und uns unterstützt.
Mein letzter großer Kritikpunkt betrifft die Fraktionen. The Outer Worlds 2 etabliert das Protektorat als faszinierenden Gegenentwurf zu den Konzernen, versäumt es aber uns eine echte Wahl zu lassen. Anders als beim Vorstand in Teil 1 könnt Ihr Euch dem Protektorat nie wirklich anschließen oder Euren Ruf bei ihnen verbessern. Sie werden fast durchgehend als klare Antagonisten inszeniert und verkommen in vielen Missionen zu gesichtslosen Standard-Gegnern. Dies ist eine riesige verpasste Chance für einen „bösen“ Spieldurchgang und reduziert die Komplexität der Welt unnötig. Vielleicht wird das in einem DLC nachgeholt, aber in der Release-Version von The Outer Worlds 2 ist es wegen des fehlenden Tiefgangs enttäuschend.
Fazit
The Outer Worlds 2 ist ein Spiel der Extreme. Es ist ein mechanisch brillantes Rollenspiel das seinen Vorgänger in fast jeder Hinsicht übertrifft. Das Shooter-Gameplay ist von ausreichend zu fantastisch aufgestiegen. Die RPG-Systeme sind ein Traum für jeden Tüftler. Das Schwächen-System und die Dumm-Dialogoptionen sind pures Obsidian-Gold und die Abschaffung des Inventarlimits ist eine Erlösung. Allein dafür lohnt sich der Ausflug nach Arcadia.
Gleichzeitig tut sich das Spiel schwer, den einzigartigen Charme des Vorgängers einzufangen. Die Hauptgeschichte kann ihr Potenzial nicht voll ausschöpfen und das Finale wirkt wenig überzeugend. Die Welt ist zwar eine wunderschöne Kulisse, ihr fehlt es aber an Lebendigkeit, wodurch NPCs oft nur wie Statisten wirken.
Ist The Outer Worlds 2 ein gutes Spiel? Ja zweifellos. Es ist ein hervorragendes RPG, das Euch 40 bis 50 Stunden fesseln wird. Es ist eine klassische Fortsetzung. Mehr Inhalt, bessere Grafik, verfeinerte Mechaniken. Aber das Herz ist auf der Strecke geblieben.
Wie unterscheidet sich das Kampfsystem von Teil 1?
Das Kampfsystem wurde grundlegend überarbeitet. Es ist nun ein schneller Shooter mit starkem Waffen-Feedback und neuen Bewegungsoptionen wie Rutschen, Sprinten und einem Doppelsprung.
Welche Performance-Modi bietet die PlayStation 5?
Die PS5-Version bietet einen Leistungsmodus (meist stabile 60 fps), einen Qualitätsmodus (30 fps) und einen ausgeglichenen Modus (40 fps).
Handelt es sich bei The Outer Worlds 2 um eine Open World?
Nein, es ist keine einzelne zusammenhängende Open World. Das Spiel ist in vier größere Open-Zone-Planeten und einige Raumstationen unterteilt.
Gibt es ein Tragelimit für das Inventar?
Nein, The Outer Worlds 2 verzichtet vollständig auf ein Tragelimit (Maximalgewicht). Gegenstände können unbegrenzt gesammelt werden.
Kehren die „Dumm“-Dialogoptionen zurück?
Ja, die Eigenschaft „Dumm“ (Voie Stupide) ist wieder verfügbar. Sie schaltet komplett eigene Lösungswege und Dialogoptionen frei, die Quests stark verändern können.
Was ist das Schwächen-System?
Das Schwächen-System bietet dem Spieler basierend auf seiner Spielweise Nachteile an (z. B. „Robophobie“ bei viel Roboterschaden). Akzeptiert man die Schwäche, erhält man im Gegenzug einen Vorteilspunkt.
Wie lebendig wirkt die Spielwelt Arcadia?
Die Welt wird als optisch beeindruckend, aber oft steril und statisch beschrieben. Den NPCs fehlen Tagesabläufe, und es mangelt an Interaktivität mit der Umgebung (z.B. Physik-Objekte).
Wie ist die Qualität der Hauptgeschichte?
Die Hauptgeschichte wird als schwach bewertet. Sie benötigt lange, um zu beginnen, und endet in einem abrupten sowie vorhersehbaren Finale, dem die erzählerische Finesse fehlt.
Lohnen sich die Nebenquests?
Ja, die Nebenquests gelten als ein Highlight des Spiels. Sie sind hervorragend geschrieben, komplex und bieten eine hohe spielerische Freiheit bei den Lösungswegen.
Wie sind die Begleiter (Crew) im Spiel?
Die Begleiter werden als uninteressant und austauschbar kritisiert. Im Kampf waren sie auf mittlerer Stufe, mit Ausnahme der Heildrohne, weitgehend nutzlos.
Gibt es spielbare Fraktionen?
Das Spiel etabliert drei Hauptfraktionen. Eine wichtige Fraktion (das Protektorat) wird jedoch fast ausschließlich als Antagonist behandelt und kann nicht als vollwertiger Verbündeter gewählt werden.














