NHL 26 ist da und mit ihm wieder die Frage, ob das Entwicklerteam von EA Vancouver und EA Bucharest nach Jahren der kleinen Verbesserungen nun endlich den entscheidenden Schritt wagt. Die Serie stand lange Zeit zwischen Verlässlichkeit und Stillstand. Viele Fans hatten zuletzt den Eindruck, dass zwar jedes Jahr solide Eishockey-Action geboten wurde, die großen Innovationen jedoch ausblieben. Mit NHL 26 soll sich das ändern. Die Entwickler versprechen ein verbessertes Spielerlebnis, eine frische Präsentation, tiefere Karriere-Elemente und neue Ideen in Hockey Ultimate Team. Ob dieses Versprechen eingelöst wird und ob NHL 26 den Sprung von einer routinierten Sportreihe zu einem echten Highlight schafft, klären die folgenden Zeilen. Vielleicht steht die Serie sogar an der Schwelle zu einer kleinen Zeitenwende.
NHL 26 – Neue Impulse für das virtuelle Eishockey
Die wichtigste Grundlage bei jedem Sportspiel ist die Frage, wie sich das Spiel auf dem Platz oder wie hier auf dem Eis anfühlt. NHL 26 knüpft an das langsamere, realistischere Tempo des Vorgängers an und dreht an den richtigen Stellschrauben. Sobald der Puck fällt, merkt man die flüssigeren Abläufe. Pässe laufen sauberer ab, Zweikämpfe wirken physischer und die Torhüter bewegen sich nachvollziehbarer als noch in den Jahren zuvor.
Eine große Rolle spielt dabei das neue ICE-Q 2.0 System. Dieses basiert auf echten NHL Edge Daten. ICE-Q 2.0 sammelt Werte wie Beschleunigung, Top-Speed oder Schussgeschwindigkeit über Sensoren und Kameras in den echten NHL-Arenen. Die Entwickler nutzen diese Informationen, um den Stars der NHL ein unverwechselbares Profil zu geben. Übernehmt ihr Connor McDavid, spürt ihr sofort seine explosiven ersten Schritte. Wenn ihr Auston Matthews steuert, fällt euch gleich die schnelle Handgelenksbewegung beim Schuss auf. Spielt ihr mit Cale Makar, gleitet er mit einer Ruhe über das Eis, die ihn in der Defensive kontrollierter wirken lässt. All diese feinen Unterschiede addieren sich zu einem lebendigen Gesamtbild, das ihr vor allem in längeren Sessions deutlich wahrnehmt.
Ganz fehlerfrei ist ICE-Q 2.0 nicht. Es gibt immer noch Situationen, in denen ein Puck unverständlich am Torhüter vorbeirutscht oder eine Animation nicht sauber zu Ende gespielt wird. Dennoch fällt der Fortschritt durch ICE-Q 2.0 ins Auge. Gerade im Zusammenspiel von Defensive und Offensive entsteht ein neues Gleichgewicht im Gameplay. Gegner lassen sich unter Druck setzen, ermüden und öffnen dadurch Räume für unsere Angriffe. Gleichzeitig verhindern die Torhüter, dass jede Torchance zum Treffer wird.
Am meisten hat mich beeindruckt, wie intensiv sich knappe Szenen anfühlen. Wenn zwei Spieler gleichzeitig zum Puck stürmen, entscheidet oft nur ein winziger Moment. In meinen ersten Partien war ich häufig einen Schritt zu spät. Erst nach einigen Stunden passte ich mein Timing besser an. NHL 26 ist fordernd und dadurch fühlt sich jeder Erfolg für m ich wertvoll an. Ich spüre den Fortschritt mit jeder Begegnung, in der ich sicherer werde.
NHL 26 – Zwischen Glanzparaden und Patzern
Torhüter waren in der NHL-Serie schon immer ein Reizthema. Mal waren sie zu stark, mal zu schwach, selten ganz überzeugend. In NHL 26 wurde hier nachgelegt. Über 80 neue Animationen sorgen hier für Abwechslung. Gerade bei Abprallern oder in Eins-gegen-eins-Situationen fiel mir das auf. Die Keeper werfen sich nach einem ersten Save sofort wieder ins Getümmel, schnappen sich lose Pucks oder reißen die Fanghand im letzten Moment noch hoch. Szenen wie diese wirken spektakulär und authentisch zugleich.
Doch auch hier bleibt Kritik berechtigt, denn manchmal bringt mich NHL 26 mit Situationen zum Kopfschütteln, etwa wenn ein Schuss aus einem absurden Winkel im Tor landet, weil der Keeper zu spät reagiert. In solchen Momenten spüre ich Frust, doch gleichzeitig wirkt es authentisch, da solche Patzer auch im echten Eishockey vorkommen. Wenn der Puck nach einer Parade plötzlich auf der Schulter des Torwarts landet und anschließend ins Tor fällt, kann ich mir ein Lachen nicht verkneifen. Diese Mischung aus Frust und Überraschung hält NHL 26 für mich lebendig.
Nicht nur solche Slapstick-Szenen fallen ins Auge, auch der Wrap-Around ist auch in NHL 26 ein Problem, denn der Versuch, von hinter dem Tor, um den Pfosten einzuschieben, funktioniert nach wie vor zu oft. Zwar wurde die Erfolgsquote reduziert, doch in Online-Partien wird dieses Manöver auch in NHL 26 weiterhin ein Thema sein. Wer den Wettkampf sucht, muss also damit rechnen, dass altbekannte Exploits noch nicht vollständig verschwunden sind.
NHL 26 – Vom Nachwuchsstar zum Profi
Seit vielen Jahren fordern Fans eine Überarbeitung des Be A Pro Modus. Zu eintönig, zu wenig echte Entscheidungen und eine schwache Präsentation waren bisher immer die Hauptkritikpunkte. NHL 26 setzt hier tatsächlich an und präsentiert einen Modus, der merklich weiterentwickelt wurde.
Der Weg für euch beginnt bei den World Juniors. Ihr spielt euch durch die Memorial Cup Championship und müsst die Scouts überzeugen. Zwischensequenzen begleiten euren Fortschritt und sorgen für zusätzliche Karriere-Atmosphäre. Macklin Celebrini tritt dabei als Mentor auf und leiht eurer Figur sogar seine Stimme. Auch wenn seine Performance etwas hölzern wirkt, ist der Ansatz dennoch wertvoll. So entsteht für euch das Gefühl, in eine Geschichte eingebettet zu sein, anstatt nur ein Match nach dem anderen zu bestreiten.
Euer Handeln hat jetzt echte Konsequenzen, die sich im Umgang mit Management, Teamkollegen und Fans bemerkbar machen. Wenn ihr in Gesprächen die richtigen Antworten wählt, steigert ihr eure Beliebtheit und öffnet neue Möglichkeiten. Darüber hinaus gibt es ein Energiesystem, das von euch verlangt, Training, Regeneration und Freizeit klug zu managen. Auf den ersten Blick wirkt das etwas sperrig, doch nach einiger Zeit entwickelt es sich aus meiner Sicht zu einem spannenden taktischen Element.
Aktuell läuft im Be A Pro Modus noch nicht alles reibungslos. Manche Aufgaben scheinen erzwungen eingefügt, etwa wenn in einer Partie drei Assists geliefert werden müssen, um einen Werbevertrag zu sichern. An einigen Stellen ist mir aufgefallen, dass das Spiel auch mal unlogisch auf herausragende Leistungen reagiert. Trotzdem fühlt sich Be A Pro Modus so lebendig an wie seit vielen Jahren nicht mehr. Die ersten Spiele im NHL-Trikot erzeugten regelrecht Gänsehaut bei mir. Der Einlauf durch den Tunnel, die Kamerafahrten und die Begegnungen mit echten Stars vermitteln endlich das Gefühl einer echten Laufbahn. Ein Rookie-Lap vor dem ersten Einsatz fehlt zwar, doch dieser kleine Makel schmälert meinen positiven Gesamteindruck kaum.
NHL 26 – HUT Team Modi im neuen Gewand
Kaum ein Modus spaltet euch als Community so sehr wie HUT. Einerseits zieht er mit dem Reiz des Sammelns und Zusammenstellens eigener Teams in den Bann, andererseits sorgt das System der Mikrotransaktionen immer wieder für Frust. NHL 26 bringt mit Cup Chase eine neue Variante ins Spiel, eine Mini-Liga mit achtzehn Begegnungen plus Playoffs. Ihr könnt sie offline oder online bestreiten und erhaltet je nach Erfolg verschiedene Belohnungen. Eine willkommene Abwechslung bietet das vor allem Spielern, die lieber gegen die KI antreten.
Neu hinzugekommen ist außerdem ein Salary-Cap-System. Jede Karte besitzt nun einen Wert, wodurch die Teambildung stärker an Budgetgrenzen gebunden ist. Übermächtige Meta-Teams, die in den letzten Jahren viele Online-Partien prägten, sollen dadurch verhindert werden. In der Praxis wirkt das erstaunlich sinnvoll, denn ihr müsst unterschiedliche Spieler einsetzen und frische Kombinationen ausprobieren, anstatt immer dieselben Stars aufzustellen.
Ein Kernproblem bleibt jedoch bestehen. Wenn ihr bessere Karten haben wollt, müsst ihr weiterhin bestehende Spieler opfern, wodurch wertvolle Karten für immer aus eurer Sammlung verschwinden. Dieses Prinzip wirkt aus meiner Sicht altmodisch, gerade im Vergleich zu den Konkurrenzspielen, in denen gesammelte Karten dauerhaft nutzbar sind. Trotz einiger Verbesserungen bleibt HUT damit stark vom Geldbeutel abhängig.
Während meiner Sessions hat Cup Chase dennoch viel Spaß gemacht. Gegen KI-Teams anzutreten, die mit speziellen Regeln und Herausforderungen auftreten, sorgt für Abwechslung und neue Dynamik. Nach einigen Stunden stellt sich aber wieder das bekannte Gefühl ein. Ohne zusätzliche Packs stockt die Entwicklung des eigenen Teams und der Fortschritt wird merklich langsamer. Gelegenheitsspieler kommen damit klar, ambitionierte HUT-Fans werden jedoch erneut abwägen müssen, ob sie echtes Geld investieren wollen.
NHL 26 – World of Chel zwischen Spaß und Stillstand
World of Chel begleitet die Serie nun schon seit einigen Jahren und hat sich für viele von euch zum Dauerbrenner entwickelt. Ob ihr lieber in Drei-gegen-drei-Partien spielt, euch im klassischen Sechs-gegen-sechs versucht oder einfach schnelle Matches zwischendurch sucht, hier findet ihr eine Plattform für gemeinsame Erlebnisse. NHL 26 verändert an diesem Fundament zwar nur wenig, bietet jedoch Verbesserungen bei der Benutzeroberfläche. Menüs laufen geschmeidiger, die Navigation ist klarer und ein Season Pass mit 45 Stufen steht uns nun kostenfrei bereit.
Inhaltlich bleibt vieles vertraut. Outdoor-Rinks mit auffälligen Outfits und skurrilen Accessoires prägen weiterhin das Bild. Was anfangs frisch und unterhaltsam wirkte, hat mittlerweile etwas von seinem Reiz verloren. Wenn ihr echtes Arena-Feeling bevorzugt, werdet ihr hier kaum auf eure Kosten kommen. Zudem hab ich bemerkt das das Arcade-Modul mit Powerups, welches im vergangenen Jahr noch für Abwechslung gesorgt hat, nicht mehr konsequent in allen Modi auftaucht..
Dennoch hat World of Chel für mich nach wie vor seine Höhepunkte, insbesondere wenn ich mit Freunden auf dem Eis stehe. Kaum etwas erzeugt eine solche Spannung wie ein Tor in den letzten Sekunden, das den Ausgleich bringt. Gleichzeitig wünsche ich mir mehr Vielfalt bei den Spielorten, denn zu oft habe ich das Gefühl, immer wieder im gleichen Setting unterwegs zu sein.
NHL 26 – Zwischen Grafikpower und Broadcast-Feeling
Wenn ihr NHL 26 auf der PS5 startet, fällt euch sofort auf, wie eng Technik und Präsentation ineinandergreifen. Spieler wirken dank detaillierterer Gesichter lebensechter, die Beleuchtung hat deutlich an Natürlichkeit gewonnen und selbst Reflexionen auf Helmen oder Visieren tragen zur Atmosphäre bei. Parallel dazu hat das Team hinter EA Vancouver und EA Bucharest die Präsentation deutlich ausgebaut. Replays liefern euch nun Statistiken wie Schussgeschwindigkeit oder Laufwerte und die Szenen im Tunnel vor dem Einlaufen lassen uns das Gefühl erleben, mitten in einer echten NHL-Übertragung zu stehen.
Besonders spannend finde ich die neuen Kameraperspektiven. Mal sehe ich den Schützen in Großaufnahme, mal verfolgt die Kamera den Puck quer über das Eis. Für mich entsteht dadurch ein echtes Highlight-Gefühl, das stark an TV-Bilder erinnert. Selbst kleine Details, wie das realistischere Verhalten des Netzes nach einem Treffer, tragen zu diesem Eindruck bei.
Ganz ohne Schwächen bleibt all das nicht. Ich erlebe immer wieder, dass Stöcke zu oft brechen, Animationen unnatürlich ineinandergreifen oder die Kommentierung verzögert reagiert. Davon abgesehen läuft NHL 26 aber stabil, mit kurzen Ladezeiten und stabiler Bildrate, sodass diese kleinen Fehler noch stärker ins Auge fallen.
Fazit:
Nach vielen Jahren kleiner Verbesserungen fühlt sich für mich NHL 26 wie ein echter Fortschritt an. Auf dem Eis überzeugt das Spiel mit einem intensiveren Rhythmus, Torhüter agieren glaubwürdiger und die Stars heben sich mit ihrem individuellen Spielstil und Animationen stärker voneinander ab. Der Be A Pro Modus wurde erneuert und bringt endlich wieder Freude. HUT überrascht mit Cup Chase und Salary Cap, auch wenn Mikrotransaktionen weiterhin den Gesamteindruck belasten. World of Chel bleibt solide, wirkt aber atmosphärisch müde.
Die Technik liefert ein stabiles Fundament, die Präsentation schafft es, NHL 26 wie eine echte Eishockey TV-Übertragung wirken zu lassen. Gleichzeitig bleiben Schwächen bestehen. Der Franchise Modus wurde nicht angefasst, manche Bugs sind ärgerlich und altbekannte Exploits wie der Wrap-Around trüben das Bild.
Trotzdem bleibt NHL 26 für mich das beste Eishockeyspiel der letzten Jahre. Es ist kein Durchbruch, aber ein Fundament, auf dem mehr entstehen kann. Wenn das Entwicklerteam in den kommenden Jahren mutiger wird, könnte die Serie eine echte Renaissance erleben. Bis dahin bleibt NHL 26 eine klare Empfehlung für alle, die Eishockey lieben, auch wenn manche Baustellen weiter existieren.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu NHL 26
1. Für welche Plattformen ist NHL 26 erhältlich?
NHL 26 aus dem Hause EA SPORTS ist seit dem 12. September 2025 für PlayStation 5 und Xbox Series X|S verfügbar.
2.Wer ist der Cover-Star von NHL 26?
Auf dem Cover der Standard Edition ist Matthew Tkachuk, die Deluxe Edition zeigt zusätzlich Brady und Keith Tkachuk.
3.Welche Editionen gibt es von NHL 26?
Es gibt eine Standard Edition und eine Deluxe Edition mit Early Access und In-Game-Boni.
4.Welche Vorteile haben EA Play-Mitglieder bei NHL 26?
EA Play-Mitglieder erhalten 10 Stunden Early Access, Rabatte und monatliche Belohnungen in World of Chel.
5.Ist Crossplay in NHL 26 verfügbar?
Ja, Crossplay wird ab dem Launch unterstützt und umfasst alle Online-Modi wie World of Chel und Hockey Ultimate Team (HUT). Spieler können plattformübergreifend Freundschafts- oder Match-Einladungen senden. HUT-Auktionshaus wird konsolenübergreifend zusammengelegt, Leaderboards bleiben jedoch plattformspezifisch
6.Wird NHL 26 für PC oder Nintendo Switch erscheinen?
Nein. Das Spiel ist ausschließlich für PlayStation 5 und Xbox Series X|S verfügbar.
7.Was ist neu im „Be a Pro“-Modus?
Der Be a Pro Modus wurde vollständig neu gestaltet und bietet jetzt zusätzliche Zwischensequenzen wie die World Juniors, den Draft oder den Stanley Cup. Außerdem gibt es ein Kapitel-basiertes Fortschrittssystem, ein überarbeitetes Hub mit Form-Anzeige, mehr Medieninteraktionen sowie neue Energie- und Entwicklungsmechaniken, die mit dem X-Factor-Fortschritt verknüpft sind. Entscheidungen und Leistungen bestimmen dabei unmittelbar den Verlauf der Karriere.
8.Welche Engine nutzt NHL 26?
NHL 26 läuft auf der neuen ICE-Q 2.0 Engine, die mithilfe von NHL Edge Daten realistischere Animationen und authentischere Spielerbewegungen ermöglicht.
9.Welche Neuerungen gibt es im Franchise-Modus von NHL 26?
Der Franchise-Modus bringt verbesserte Management-Optionen, ein überarbeitetes Draft-System und detailliertere Steuerungsmöglichkeiten für das Team.
10.Wann startet der Early Access zu NHL 26?
Spieler mit der Deluxe Edition sowie EA Play-Mitglieder können ab dem 5. September 2025 vorzeitig loslegen.
Die Erfolgsgeschichte der NHL-Serie von EA SPORTS
Als Electronic Arts Ende der 80er-Jahre begann, Sportsimulationen zu entwickeln, war schnell klar, dass Eishockey nicht fehlen durfte. Schon 1991 erschien mit NHL Hockey auf dem Sega Mega Drive der erste Teil der Serie. Die Entwickler wollten damals den schnellen und körperbetonten Charakter des Sports einfangen, auch wenn die Technik noch stark begrenzt war. Trotzdem überzeugte das Spiel viele Fans, weil es sich flüssiger und intensiver anfühlte als andere Sporttitel der Zeit.
In den folgenden Jahren wurde die Reihe kontinuierlich weiterentwickelt. Besonders NHL 94 gilt bis heute als Meilenstein. Mit seiner simplen, aber packenden Steuerung und dem legendären „one-timer“-Schuss schrieb es Videospielgeschichte. Viele Fans bezeichnen diesen Teil bis heute als eines der besten Sportspiele aller Zeiten. EA nutzte den Erfolg, um die Marke konsequent auszubauen und jährlich neue Versionen zu veröffentlichen.
Mitte der 90er-Jahre brachte der technische Fortschritt eine ganz neue Dimension ins Spiel. Mit NHL 97 kamen erste 3D-Modelle auf die Bildschirme, und die Präsentation erinnerte stärker an echte TV-Übertragungen. Nicht jeder Spieler war von den Neuerungen sofort begeistert, doch die Reihe zeigte, dass sie bereit war, Risiken einzugehen. Gleichzeitig legte EA großen Wert darauf, die Originalteams, Spieler und Ligen realistisch abzubilden, was den Simulationseindruck weiter verstärkte.
Der Übergang in die 2000er-Jahre brachte dann eine Phase, in der die Serie stärker zwischen Arcade-Spaß und realistischer Simulation schwankte. NHL 2004 gilt in Fankreisen als eines der beliebtesten Kapitel, weil es ein gutes Gleichgewicht zwischen Anspruch und Zugänglichkeit fand. Kurz darauf folgte jedoch eine eher durchwachsene Zeit, in der Kritiker der Reihe mangelnde Innovation vorwarfen. Trotzdem blieb NHL der Platzhirsch, da es kaum Konkurrenz im Segment der Eishockey-Spiele gab.
Mit dem Sprung auf die HD-Konsolen (Xbox 360 und PlayStation 3) gelang EA ein neuer Aufschwung. NHL 09 führte den viel gelobten Be a Pro Modus ein, der den Spielern erstmals erlaubte, eine Karriere aus der Ego-Perspektive zu erleben. Auch die Onlinefunktionen wuchsen stetig, und mit World of Chel etablierte sich später eine soziale Plattform im Spiel, die Clubs und Wettbewerbe bündelte. So wurde aus einem reinen Sportspiel allmählich auch eine Community-Erfahrung.
In den letzten Jahren stand die Serie vor der Herausforderung, sich auf den modernen Konsolen zu behaupten. Mit der Einführung von Frostbite als Engine und der Integration von NHL Edge Daten wurde versucht, den Realismusgrad kontinuierlich zu erhöhen. Gleichzeitig stellte EA Crossplay-Funktionen bereit, um die Community enger zusammenzuführen. Manche Fans kritisieren zwar, dass sich die Spiele zu wenig voneinander unterscheiden, doch die Reihe hat es geschafft, eine feste Basis an Anhängern über Jahrzehnte hinweg zu halten.
Heute, mit dem nahenden Release von NHL 26, blickt die Serie auf über dreißig Jahre Geschichte zurück. Sie hat Generationen von Spielern begleitet, ikonische Momente des Sports digital nachgestellt und sich trotz Kritik immer wieder neu erfunden. Die Entstehungsgeschichte zeigt eindrucksvoll, wie aus einem mutigen Projekt auf dem Mega Drive eine langlebige Sportmarke wurde, die Eishockey weltweit auf die Bildschirme bringt.