Meine Erwartungen an Fast & Furious: Arcade Edition waren hoch, schließlich stammen die Entwickler vom genialen Cruis’n Blast. Der Test auf der PS5 beginnt auch mit einem echten Rausch. Das Spiel ist „turboschnell“, knallt und explodiert ununterbrochen. Leider legt sich dieser Rausch fast augenblicklich wieder. Was bleibt, ist ein extrem „seichtes“ Spiel, das seine Hektik nicht verbergen kann. Es fehlt an Herz und Inhalt. Es ist eine simple Arcade-Portierung, die einer Konsolenerfahrung nicht gerecht wird. Das Spiel offenbart, wie unser Test auf Spieletester.de im Detail zeigt, ein enormes, aber leider unausgeschöpftes Potenzial, das für ebenso viel Fahrspaß wie Frustration sorgen wird.
Warum das Fahren sofort Spaß macht
Wenn das Spiel funktioniert, dann funktioniert es großartig. Das ist kein Realismus, sondern pures Arcade-Chaos. Die Steuerung in Fast & Furious: Arcade Edition ist super einfach und ihr driftet wie ein Meister durch die Kurven, um euer Nitro aufzuladen. Das Spielgefühl erinnert stark an geliebte Klassiker wie Split/Second oder die alten Burnout-Teile. Auf den Strecken ist die Hölle los. Ihr weicht Raketen aus, Panzer fallen vom Himmel oder ein Helikopter reißt die Strecke auseinander. Das ist eine sensorische Überladung. Das Verrückteste ist, dass auf der PS5 das Ganze jederzeit flüssig lief. Die Framerate war absolut stabil, auch wenn der Bildschirm vor Effekten explodierte. Grafisch ist es passabel, nicht blendend, aber sauber und bunt.
Warum der Spaß so schnell verfliegt
Der Spaß verfliegt vor allem, weil Fast & Furious: Arcade Edition sich wie eine sehr direkte Arcade-Umsetzung anfühlt, der es an Anpassungen für die Konsole fehlt. Das Gameplay frustriert schnell, denn es nutzt einen extrem aggressiven Aufholmechanismus, wodurch das eigene Können fast egal wird. Fahrt ihr ein perfektes Rennen, klebt die KI euch am Heck. Baut ihr einen Crash, seid ihr in der nächsten Kurve wieder dran. Ich habe mehrfach gesehen, wie KI-Autos sichtbar geschummelt haben, um Sprünge zu schaffen, die sie nie hätten schaffen dürfen. Das wirkt wenig überzeugend. Ein Rennen wird fast nur dadurch entschieden, ob ihr euren Nitro für die letzten 10 Sekunden aufspart. Das motiviert leider nicht lange und ist nach wenigen Rennen kaum noch spannend.
Ein noch größeres Problem ist allerdings der Umfang von Fast & Furious: Arcade Edition. Dieser ist ernüchternd und sehr überschaubar. Das ist keine Übertreibung. Ihr bekommt für euer Geld nur sechs Strecken. Sechs. Dazu gibt es acht Autos. Das war’s. Es gibt keine Karriere, keine Story und keinen Online-Multiplayer. Ihr habt buchstäblich alles, was das Spiel zu bieten hat, in 30 Minuten gesehen. Der einzige Anreiz besteht darin, Furious-Autos freizuschalten. Der Unterschied ist lediglich 10 Nitros statt 3. Das ist alles. Der Wiederspielwert ist leider sehr gering.
Eine Lizenz die keine ist. Wo ist Fast & Furious?
Was mich als Fan der frühen Filme aber am meisten enttäuscht hat, ist die Nutzung der Lizenz in Fast & Furious: Arcade Edition. Sie beschränkt sich gefühlt fast ausschließlich auf den Namen. Die Autoauswahl ist sehr fragwürdig. Ein Jeep Wrangler oder ein Bronco passen kaum zum Geist der Vorlage, während viele der ikonischen japanischen Tuner-Fahrzeuge gänzlich fehlen.
Ein besonders frustrierendes Beispiel ist Torettos ikonischer Dodge Charger. Er ist zwar auf dem Cover zu sehen, im Spiel könnt ihr ihn aber nicht einmal schwarz lackieren. Die entsprechende Farboption fehlt. Zudem zwingt das Spiel dem Fahrzeug einen Heckspoiler auf, der nicht zur Filmvorlage passt. Das alles wirkt wenig durchdacht.
Auch die Akustik kann nicht überzeugen. Der Sound ist eine Enttäuschung. Die sehr dominante Techno-Musik und die eher flachen, künstlichen Effekte sind auf Dauer sehr anstrengend für die Ohren.
Folgende Autos stehen Euch in Fast & Furious: Arcade Edition zur Auswahl:
- Dodge Charger 70
- Corvetter 706
- Corvette Grand Sport 63
- Shelby GT500 KR
- Shelby GT500 67
- Ford GT
- Bronco DR
- Jeep Wrangler
Fazit:
Ich kann euch Fast & Furious: Arcade Edition beim besten Willen kaum empfehlen. Es hat diesen süchtig machenden Kern eines Split/Second aber erstickt ihn in einem Vakuum an Inhalt. Der Frust über die KI und die Beleidigung der Lizenz tun ihr Übriges.
Wenn ihr Kinder habt die einfach nur bunte Autos und Explosionen sehen wollen oder wenn ihr mit einem Freund im lokalen 2-Spieler-Split-Screen 20 Minuten Spaß haben wollt ist es vielleicht einen Blick im Sale wert. Aber für den Vollpreis?
Was ist Fast & Furious: Arcade Edition
Es ist eine Konsolenumsetzung des gleichnamigen Arcade-Rennspiels das sich auf schnelle Action konzentriert.
Wie viele Strecken hat das Spiel?
Das Spiel enthält sechs Strecken.
Wie viele Autos sind enthalten?
Es sind acht lizenzierte Fahrzeuge enthalten.
Gibt es einen Online-Multiplayer?
Nein das Spiel bietet keinen Online-Modus.
Kann ich das Spiel lokal mit Freunden spielen?
Ja ein lokaler 2-Spieler-Split-Screen wird unterstützt.
Gibt es eine Story?
Nein das Spiel erzählt „keine Geschichte“ und hat keine Charaktere aus den Filmen.
Was kann ich freischalten?
Es können „Furious“-Versionen der Autos freigeschaltet werden die über mehr Nitro verfügen.
Wie ist die technische Performance?
Die Framerate ist sehr stabil und das Spiel läuft durchgehend flüssig.
Lohnt sich das Spiel für Fans der Filme?
Eher nein. Die Lizenznutzung ist sehr schwach und die Autoauswahl enttäuschend.
Wie hoch ist der Wiederspielwert?
Sehr gering. Aufgrund des minimalen Umfangs ist alles in etwa 30 Minuten gesehen.















