Ein Aufbauspiel mit Rollenspielelemente, düsterer Story und das in einer Dark-Fantasywelt? Dies alles trifft in Gord, ein Spiel von Covenant.dev, zusammen. Wie das alles zusammenpasst und wie mir das Spiel gefallen hat, im folgenden Artikel.
Gord – Eine finstere Welt
Die Welt ist in ewige Finsternis getaucht und nur noch wenige wissen, dass die Sonne einst am Himmel leuchtete. In dieser Welt vereint der König von Calanthia den Süden unter seiner Herrschaft. Doch nun, wo sein Kampf im Süden sich dem Ende neigt, fällt sein Blick auf den Norden. Auf Lysatia und seine Goldvorkommen.
Wir, als sein Steward, werden losgeschickt, um diese Goldvorkommen zu sichern. Dabei werden wir von einem in Ungnade gefallenen Emissär namens Edwyn begleitet und von dem Ältesten Bogdhan mit seinem Tribe of the dawn (Stamm der Dämmerung). Und diese Unterstützung ist auch dringend nötig. Denn in den Wäldern Lysatias existieren wesentlich schlimmere Wesen als einfache Barbaren und Wölfe.
So weit zum Einstieg der Geschichte in die Kampagne. Wer jedoch keine Lust auf diese hat, kann sich auch sein eigenes Szenario erschaffen. Hier kann man sich seine Mission auswählen, viele verschiedene Parameter wie Menge an Ressourcen, Größe der verschiedenen Biome oder auch Startgröße der Gruppe und Anzahl der Feinde einstellen.
Gord – Häuser bauen und bei Verstand bleiben
Hauptmerkmal des Spiels ist es, sich einen, dem Spiel namensgebenden, Gord zu bauen. Dies ist eine alte slawische Bezeichnung für eine befestigte, meist aus Holz gebaute Siedlung. Die Form und die Größe des Gords sind über seine 10 Ecken veränderbar, hat jedoch auch ein paar Einschränkungen. Sobald die Palisaden des Gords stehen, kann man sich ans Sammeln der Ressourcen machen, um Gebäude zu bauen oder zu verbessern. Doch Vorsicht, denn die Ressourcen in Gord sind zum Teil endlich oder werden je nach Jahreszeit knapper.
Die Bewohner unseres Gords sind etwas spezieller als in anderen Aufbauspielen. Hier kommen einige Rollenspielelemente ins Spiel. Jeder Charakter hat einen Namen und seine Vor- und Nachteile. So kann zum Beispiel Erik ein guter Kämpfer sein, aber schlecht im Erkunden, während Olga zwar schwach gegen Wölfe ist, aber durch Kämpfe mehr Glauben erhält. Auch können sie sich in ein paar Fähigkeiten wie dem Abholzen oder Bergbau verbessern. Sogar verschiedenste Status können die Charaktere hier erhalten. Diese beeinflussen Körper und Geist.
Das Interessanteste an Gord ist jedoch der Geisteszustand der Bewohner. In den Wäldern Lysatias wandeln unsagbare Schrecken, die einem unglaubliche Angst machen. Damit einem die Einwohner nicht ganz schnell das Weite suchen, und das ist wahrscheinlicher als der Tod von einem, sollte man immer darauf achten, genug Nahrung zu besitzen und häufig besuchte Orte mit Fackeln zu erhellen. Wenn der Geisteszustand trotzdem fällt, lässt man den Alkohol am Metstand fließen. Der Geisteszustand aller Bewohner wird in der Geisteszustandsstufe zusammengefasst. Wenn diese Anzeige oben bleibt, können regelmäßig Kinder das Licht der Welt erblicken.
Neben dem Geisteszustand gibt es auch noch den Glauben. Durch den Glauben deiner Bewohner kannst du mächtige Zauber wirken, um deinen Feinden zu schaden und deine Bewohner zu verbessern. Dafür wird ein Tempel benötigt, an dem deine Bewohner beten können. Je weiter der Tempel ausgebaut wird, desto mehr Zauber stehen dir am Ende zur Verfügung.
Gord – Schrecken über Schrecken
Wie schon erwähnt, lauern in den Wäldern Lysatias viele Gefahren. Dabei haben sich die Entwickler von Gord an der slawischen Mythologie gehalten. Doch sind dort auch verschiedenste Tiere und Stämme anzutreffen. Die einfachen Tiere und Monster haben alle spezielle Fähigkeiten und Schwachstellen. Diese kann man unter den Infos der Monster nachlesen, um sich besser zu wappnen und keinen seiner Scouts oder Krieger zu verlieren. Hinzu kommt, dass es verschiedene Größen unter den Wesen gibt. Die größeren Exemplare sind stärker und wo ein paar Wölfe für deine Gruppe noch kein Problem waren, kann ein großer Wolf dieselbe Gruppe ganz schön in Bedrängnis bringen.
Jedoch sind diese Tiere und Monster nichts gegenüber den „Schrecken“, die über das Land herrschen. Die „Schrecken“ kann man als Götter oder auch Dämonen sehen. Alles beugt sich ihrem Befehl. Wenn diese Wesen einen rufen, kommt man am besten schnell zu ihnen und hört, was sie zu sagen haben. Sie verlangen von einem immer einen Zoll, damit einem ihr Zorn nicht trifft. Dieser Zoll können menschliche Opfer, spezielle Gegenstände oder andere Dinge sein. Lässt man sie jedoch warten oder ignoriert sie, werden sie dich mit Plagen heimsuchen und dir das Leben zur Hölle machen. Man kann auch versuchen, sie zu töten, doch das ist unglaublich schwierig.
In den Wäldern gibt es jedoch nicht nur Böses. Alchemisten, Heiler, Hexen und andere freundliche Menschen streifen durch die Wildnis, um mit dir zu handeln oder sich dir anzuschließen. In Kisten, unter Steinen oder bei Leichen kannst du Ressourcen und nützliche Items für deine Bewohner finden. Heilige Orte oder Totems können dir Boni gewähren. Doch auch hier muss man etwas vorsichtig sein, denn manche Dinge könnten verflucht sein.
Auch für die PlayStation 5 haben wir uns den Titel angesehen und waren zumindest von der Grafik und Story am Bildschirm gefesselt. Die hat uns mit zumindest eine gewisse Zeit bei Laune gehalten, bis wir mit dem Controller keine Lust mehr hatten. Dadurch, dass sehr viele Stellen und Kleinigkeiten einzeln gemanagt werdet müssen, ist es durchaus eine Frickelei an der PS5. Wer also das Beste aus Gord herausholen will, sollte definitiv zur PC-Version greifen.