Sechs lange Jahre nach dem Meilenstein Anno 1800 ist es nun so weit und Anno 117: Pax Romana ist seit dem 13. November 2025 endlich erhältlich. Doch der Sprung ins Römische Reich war nicht die einzige große Unbekannte. Die vielleicht spannendste Neuerung war der gleichzeitige Release auf der PlayStation 5, der sofort die große Frage aufwarf, ob ein derart komplexes Aufbauspiel auf der Konsole überhaupt funktionieren kann.
Nach mehreren Stunden mit dem Controller in der Hand steht für mich fest. Ja, und wie! Die Magie ist absolut da. Auch wenn die Steuerung eine kurze Eingewöhnung erfordert, hat es Ubisoft Mainz eindrucksvoll geschafft, die unglaubliche Tiefe und die fesselnde Spielmechanik auf die Konsole zu transportieren. Sie schaffen so ein Erlebnis, das vom ersten Moment an mit seiner Brillanz packt.
Wie gut sich das Imperium im Detail vom Sofa aus regieren lässt und ob Anno 117: Pax Romana auf der PS5 wirklich einen Triumphzug hinlegt, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen hier auf Spieletester.de
Anno 117: Pax Romana – Die Bürde des Imperiums auf der PlayStation 5
Bei der Konsolenversion steht und fällt das gesamte Erlebnis natürlich mit der Steuerung, wobei Ubisoft auf das bekannte System der Anno 1800 Konsolen-Edition zurückgreift. Ihr steuert also wieder einen Cursor mit dem linken Stick und öffnet Radialmenüs mit den Triggern. Was sich auf dem Papier zwar nach einer erprobten Lösung anhört, hat sich in der Praxis für mich aber als echter Geduldstest erwiesen.
Versteht mich nicht falsch, Anno war schon immer ein langsames Spiel, das von vorausschauender Planung lebt, doch die PS5-Steuerung legt eine Schicht Trägheit darüber, die mich anfangs wirklich frustriert hat. Wo PC-Spieler mit einem einzigen Mausklick eine Produktionskette optimieren, verbringt ihr Sekunden damit, den Cursor mühsam über ein Gebäude zu bewegen und euch durch die Menüs zu kämpfen.
Besonders gestört hat mich, dass die Entwickler das System des Vorgängers nicht spürbar verbessert haben und es an manchen Stellen in Anno 117: Pax Romana sogar umständlicher wirkt. Der simple Wechsel in den Blaupausen-Modus etwa, der früher über eine einzige Taste funktionierte, benötigt jetzt drei separate Eingaben und reißt einen damit immer wieder unnötig aus dem Spielfluss.
Richtig nervenaufreibend wird es in Krisensituationen, denn wenn ein Brand ausbricht, während eine Handelsroute fehlschlägt, wird das Management schnell zum Kampf gegen die Benutzeroberfläche. Die vielbesprochene mentale Last des Spiels fühlt sich durch den Controller einfach doppelt so schwer an.
Meine Hoffnung lag auf der Maus- und Tastatur-Unterstützung und obwohl das Interface auch brav umschaltet, ist die Umsetzung aktuell fehlerhaft. Das Ziehen von Feldern, eine absolute Grundfunktion, war bei mir verbuggt und zwang mich zum mühsamen Einzelklicken, weshalb ich schlussendlich doch beim Controller blieb.
Es ist aber nicht alles verloren. Nach etwa zehn Stunden hatte ich den Bogen raus und man gewöhnt sich tatsächlich daran. Man lernt, die Langsamkeit zu akzeptieren und die eigenen Menü-Wege vorauszudenken. Letztlich bleibt es aber ein massiver Kompromiss, den ihr eingehen müsst, um dieses ansonsten brillante Spiel auf der Couch zu genießen.

Anno 117: Pax Romana – Ein geführter Start ins Imperium
Anno 117: Pax Romana bietet euch zwei Spielmodi, den freien Sandbox-Modus und eine Kampagne. Ich empfehle euch dringend, die Kampagne zu spielen, allerdings nicht aus den Gründen, die ihr vielleicht erwartet. Wer eine epische römische Erzählung voller Verrat und Aufstieg erwartet, wird bitter enttäuscht, denn die Kampagne ist im Grunde nur das längste, hübscheste und teuerste Tutorial, das ich je gespielt habe.
Die Wahl zwischen Marcus und seiner Schwester Marcia wirkt zunächst wie eine interessante Prämisse, besonders die Idee einer Frau, die sich im patriarchalischen Rom durchsetzen muss. Das Potenzial für eine einzigartige Spielerfahrung war also da, doch das Spiel verschwendet es komplett. Abgesehen von ein paar unterschiedlichen Dialogen und Szenen spielt sich die Kampagne mit beiden Charakteren fast identisch und ihr erlebt dieselbe Grundhandlung, bevor nach etwa fünf bis maximal zehn Stunden der Vorhang fällt.
Was bleibt, ist eine Abfolge von Quests, die euch strikt an die Hand nehmen. Baut dies, liefert das, sprecht mit dem. Es sind im Grunde nur die berüchtigten Aller-Retour-Quests. Ihr fahrt mit dem Schiff zu Insel A, holt Wein und bringt ihn zu Insel B, was sich wie pure Beschäftigungstherapie anfühlt. Die große Geschichte von politischen Intrigen findet dabei in winzigen Dörfern statt und wirkt dadurch seltsam deplatziert.
Der einzige Zweck dieser Kampagne ist es, euch die erdrückende Anzahl an Spielsystemen beizubringen, was sie auch durchaus ordentlich macht. Sie führt euch ins Latium ein, zeigt euch die Grundlagen des Handels und schickt euch dann nach Albion. Damit ist sie ein notwendiges Übel für jeden, der neu in der Serie ist. Wenn ihr aber Anno 1800 gespielt habt, werdet ihr euch schnell langweilen und schnellstmöglich in den freien Modus wechseln. Erwartet also kein 1404 oder 1701, denn diese Kampagne ist kaum mehr als eine Fußnote.

Anno 117: Pax Romana – Die Faszination des römischen Aufbaus
Der wahre Grund, warum ihr trotz der fummeligen Steuerung und der faden Kampagne hunderte Stunden in Anno 117: Pax Romana versenken werdet, liegt im Aufbau und der Wirtschaft. Hier ist Anno 117: Pax Romana nicht nur gut, es ist brillant. Es ist ein wahrer Seelenfresser, ein Spiel, das mühelos ganze Nächte stiehlt.
Die größte und beste Neuerung in Anno 117: Pax Romana ist zweifellos das überarbeitete Bedürfnissystem, ein echter Wendepunkt für die Serie. Erinnert ihr euch an Anno 1800? Dort hattet ihr vielleicht 2000 Handwerker und alle waren glücklich, konnten aber nicht aufsteigen, weil euch auf einer abgelegenen Insel eine Zinkmine fehlte, um Nähmaschinen für die Weltausstellung zu bauen. Ein einziger fehlender Rohstoff blockierte den gesamten Fortschritt, doch diese Frustration ist nun vorbei.
In Anno 117: Pax Romana werden Bedürfnisse in Kategorien eingeteilt und als Balken dargestellt. Eure Bürger der Stufe 3, die Equites, brauchen beispielsweise Nahrung. Um diesen Balken zu füllen, könnt ihr ihnen entweder nur die hochwertigsten Waren wie Wein und Käse geben, oder ihr liefert eine Kombination aus Brot, Sardinen und Wein. Solange der Balken voll ist, sind sie zufrieden und können aufsteigen, selbst wenn ihr nicht mehr jede einzelne Ware liefert.
Das verändert alles, denn es erlaubt euch, euch zu spezialisieren, macht den Fortschritt flüssiger und nimmt den Frust raus, ohne die Komplexität zu reduzieren. Ihr wollt trotzdem alles liefern, da jede zusätzliche Ware den Balken nicht weiter füllt, sondern Boni auf Attribute gewährt. Mehr Sardinen bedeuten vielleicht mehr Zufriedenheit, während mehr Tuniken euch höhere Steuereinnahmen bringen. Ihr habt jetzt die Kontrolle: Wenn ihr pleite seid, fokussiert ihr euch auf Waren, die Geld bringen, und bei Seuchen baut ihr die Gesundheitsversorgung aus. Dieses System ist eine wahre Offenbarung für die Serie.
Gleichzeitig bleibt die Komplexität der Ketten erhalten, denn das Spiel ist im Grunde ein gigantisches Excel-Sheet mit einer wunderschönen Fassade. Um Seife herzustellen, braucht ihr Schweine, die Schweinefarm selbst benötigt Weizen, und die Seifenfabrik verlangt nach Schweineschmalz und Lavendel. Um das Schmalz zu gewinnen, braucht ihr wiederum einen Köhler, der Holz verbrennt. Es ist ein faszinierendes Puzzle.
Dazu kommen die neuen Bauoptionen in Anno 117: Pax Romana, denn endlich könnt ihr Straßen und Gebäude diagonal bauen. Eure Städte müssen nicht mehr wie Schachbretter aussehen, sondern können organisch wachsen. Es ist zwar nicht die totale Freiheit eines Manor Lords, aber es ist ein gewaltiger Schritt für Anno. Obwohl es besonders mit dem Controller fummelig sein kann, sind die Ergebnisse es wert. Die Benutzeroberfläche bleibt dabei trotz ihrer Komplexität erstaunlich sauber. Auf der PS5 ist sie zwar überladen und erfordert viele Klicks, aber sie ist dennoch logisch strukturiert.

Anno 117: Pax Romana – Der brillante Kniff mit den zwei Welten
Was die Kampagne andeutet, perfektioniert der Sandbox-Modus, denn Anno 117: Pax Romana spielt nicht nur in einer, sondern in zwei Regionen. Ihr startet im Latium, dem Herzen des Römischen Reiches, wo goldenes Licht, fruchtbare Inseln und blaues Wasser das klassische Anno-Gefühl vermitteln. Hier baut ihr eure Olivenhaine sowie Weingüter, fühlt euch mächtig und lernt die Systeme in einer sicheren Umgebung.
Und dann schickt euch Anno 117: Pax Romana nach Albion, was der brillanteste Schachzug der Entwickler ist. Albion ist das genaue Gegenteil und erinnert an die Arktis aus Anno 2205, ist aber viel besser integriert. Die Region ist rau, düster und stürmisch, während die Inseln zerklüftet, voller unbaubarer Berge und tückischer Sümpfe sind, die ihr erst trockenlegen müsst. Dadurch ist der Bauplatz Mangelware und auch die Ressourcen sind anders.
Dieser thematische Wechsel ist ein fantastischer Anstieg der Schwierigkeitskurve. Alles, was ihr im Latium gelernt habt, müsst ihr hier neu bewerten, denn die Produktionsketten sind unterschiedlich und die Kelten haben andere Bedürfnisse als die Römer. Plötzlich wird das Spiel wieder richtig fordernd, ein Moment, den ich als Veteran geliebt habe. Der plötzliche Mangel an allem, nachdem ich im Latium im Überfluss geschwommen bin, war ein echter Motivationsschub.
In Albion führt das Spiel auch das Kultur-System ein, bei dem ihr entscheiden könnt, ob ihr die keltische Bevölkerung romanisiert oder ob ihr ihre Traditionen ehrt und einen romano-keltischen Pfad einschlagt. Das beeinflusst euren Forschungsbaum und eure diplomatischen Beziehungen, was auf dem Papier spannend klingt. In der Praxis ist es leider nur eine kleine Spielerei, denn es dauert nicht lange, bis ihr die dritte Stufe erreicht habt und dann den anderen Pfad sowieso freischaltet. Die Entscheidung hat kaum langfristiges Gewicht, was wirklich schade ist.
Was allerdings Gewicht hat, ist der Handel zwischen diesen beiden Welten. Eure Römer im Latium verlangen irgendwann Käse aus Albion, während eure Kelten Wein aus dem Süden wollen, weshalb ihr interregionale Handelsrouten einrichten müsst. Und genau hier zeigt sich wieder die Schwäche der PS5-Version. Dieses System ist schon auf dem PC komplex, doch auf der Konsole mit diesen Menüs eine Route zwischen den beiden Karten zu erstellen, Fracht zuzuweisen und zu optimieren, ist eine reine Qual. Es war der Punkt, an dem ich die Konsole am liebsten ausgeschaltet hätte.

Anno 117: Pax Romana – Ein Skin oder eine lebendige Welt?
Kommen wir nun zur Präsentation, denn Anno 117: Pax Romana ist das mit Abstand schönste Aufbauspiel, das ihr derzeit spielen könnt. Es ist schlichtweg prächtig. Die Grafik-Engine, die schon Anno 1800 zum Leben erweckt hat, wurde sichtbar verbessert, was sich im Wasser, den Lichtstimmungen bei Tag und Nacht (ein Zyklus, den ihr abschalten könnt) und der unglaublichen Detailverliebtheit der Gebäude zeigt. Es ist eine wahre Pracht.
Ich habe in Anno 117: Pax Romana Stunden damit verbracht, einfach nur in die Stadt zu zoomen, um die Bürger über den Markt schlendern zu sehen. Ihr hört, wie der Lehrer in der Schule seine Schüler ausschimpft, weil sie Aquädukt falsch schreiben. Das Sounddesign ist phänomenal und passt sich der Zoom-Stufe an, sodass ihr weit draußen die epische, aber unaufdringliche Musik und nah dran das pure Leben hört. Ihr könnt sogar einen Avatar steuern und in der Third-Person-Ansicht durch eure eigenen Straßen laufen.
Auf der PS5 gibt es zwei Modi, einen Fidelity-Modus mit 30 FPS sowie besserer Grafik und einen Performance-Modus mit 60 FPS. Ich sage es euch ganz deutlich, spielt Anno 117: Pax Romana im Performance-Modus, da die 60 FPS für die flüssige Cursor-Steuerung unerlässlich sind. Im Fidelity-Modus bricht die Framerate spürbar ein, besonders wenn ihr Events im riesigen Amphitheater veranstaltet, was ein Überbleibsel des Raytracing-Bugs zu sein scheint, den PC-Tester gemeldet haben.
Aber ist das alles nur Fassade? Manche Kritiker könnten meinen, das Rom-Setting sei ein reiner Skin, quasi ein Anstrich für dieselben Mechaniken von Holz zu Planken und Planken zu Häusern. Diese Kritik ist nicht ganz von der Hand zu weisen, da der Kern-Loop unverkennbar Anno ist. Doch ich finde, das Thema ist besser integriert als je zuvor, etwa durch den Bau von Aquädukten, die nicht nur Wasser, sondern auch Boni für Farmen liefern, oder die Bedeutung von Religion und Göttern, die euch Boni gewähren. Das römische Setting fühlt sich lebendig an. Es ist Anno zuerst und Rom danach, aber es ist eine verdammt gute Verbindung.
Bei all dem Lob müssen wir nun über die Aspekte sprechen, in denen Anno 117: Pax Romana nicht nur schwächelt, sondern aktiv versagt. Das betrifft fast alles, was nichts mit dem reinen Aufbau zu tun hat, allen voran der Landkrieg.
Nach langer Abstinenz kehren Landeinheiten zurück und ich wünschte, sie wären geblieben, wo sie waren. Das System ist eine Art Total War Light, wobei Light hier wörtlich zu nehmen ist, denn es ist ein unübersichtliches Chaos. Ihr rekrutiert Truppen, die ihr als unteilbare Blöcke über die Karte schiebt, was besonders auf der PS5 einer Katastrophe gleicht. Die Einheiten verhaken sich, die Wegfindung ist miserabel und die Taktik beschränkt sich auf ein simples Stein-Schere-Papier-System.
Schlimmer noch, das System ist komplett unausgewogen, denn Krieg ist der einfachste Weg, um zu gewinnen. Die KI ist auf normalem Schwierigkeitsgrad passiv und stellt keine Bedrohung dar, sodass ihr einfach eine Armee bauen und eure Gegner überrollen könnt. Das nimmt dem diplomatischen und wirtschaftlichen Wettbewerb jede Spannung und fühlt sich an wie ein Gimmick, das kurz vor Release ins Spiel geworfen wurde.
Der Seekampf ist zwar besser und die neuen modularen Schiffe, die ihr mit Ballisten, Panzerung oder Ruderern ausstatten könnt, sind eine coole Idee, aber auch hier ist die Steuerung auf der Konsole frustrierend. Die Schiffe haben einen trägen Wenderadius, was zwar realistisch sein mag, in der Hitze des Gefechts aber einfach nur nervt.
Die Diplomatie ist ebenfalls zu simpel. Das Kaiser-System, bei dem ihr euch an Rom anbiedern oder zum Rebellen werden könnt, ist eine nette Idee, doch im Endlosspiel könnt ihr den Kaiser nicht mal abschalten. Er nervt mit Forderungen und schränkt eure Freiheit ein. Der Forschungsbaum ist zwar riesig, fühlt sich aber fadenscheinig an. Er sperrt grundlegende Fähigkeiten, wie das Wiederaufforsten von Holzfällern, hinter Forschungspunkte, was sich einfach nur künstlich anfühlt.

Anno 117: Pax Romana – Triumph und Kompromiss auf der Konsole
Nach mehreren Stunden mit der PS5-Version ist mein Eindruck klar. Anno 117: Pax Romana ist ein Meisterwerk, ein Meisterwerk der Komplexität, des Wirtschafts-Designs und der audiovisuellen Präsentation. Das neue Bedürfnissystem ist die beste Evolution der Serie seit Jahren und der Wechsel zwischen Latium und Albion ist ein genialer Kniff. Es ist ein Spiel, in dem ich mich weitere 500 Stunden verlieren könnte.
Es ist aber ein Meisterwerk mit tiefen Rissen, denn die Kampagne ist eine Farce und das Militärsystem ein Totalausfall. Hinzu kommen die brutalen Anforderungen an neue Spieler, da dieses Spiel euch wenig erklärt und stattdessen erwartet, dass ihr die Zusammenhänge selbst versteht oder auf YouTube nach Tutorials sucht.
Auf der PlayStation 5 wird dieser Eindruck noch verstärkt. Ihr bekommt zwar das volle, kompromisslose Spiel, bezahlt dafür aber mit einer Steuerung, die euch ständig im Weg steht. Ihr kämpft nicht nur um die Balance eurer Wirtschaft, sondern auch gegen den Cursor, die Radialmenüs und die verschachtelte UI. Es ist spielbar, ja, aber es ist zu keinem Zeitpunkt komfortabel und damit die eindeutig unterlegene Version eines brillanten Spiels.
Fazit
Anno 117: Pax Romana ist der erwartete Gigant. Es nimmt die süchtig machende Formel von Anno 1800 und verfeinert sie an der wichtigsten Stelle. Das neue Bedürfnissystem ist eine Offenbarung und macht den Spielfluss geschmeidiger als je zuvor, ohne an Tiefe zu verlieren. Audiovisuell ist das Spiel eine Wucht und setzt eine neue Genre-Referenz. Der Wechsel zwischen dem idyllischen Latium und dem rauen Albion sorgt für eine fantastische Dynamik und fordert selbst Veteranen heraus.
Dieses Meisterwerk wird jedoch von seinen eigenen Ambitionen zurückgehalten. Es will zu viel und scheitert an seinen Nebenschauplätzen. Die Kampagne ist ein kurzes, belangloses Tutorial, das Militär ist ein unausgegorenes, frustrierendes und unausgewogenes Chaos und die Diplomatie bleibt oberflächlich.
Auf der PlayStation 5 erkauft ihr euch den Zugang zu diesem brillanten Kern mit einem ständigen Kampf gegen die Steuerung. Sie ist funktional, aber klobig, langsam und oft im Weg. Anno 117 ist ein Spiel, das für Maus und Tastatur geboren wurde. Wenn ihr die Wahl habt, greift zur PC-Version. Wenn ihr nur auf der Konsole spielen könnt, erwartet ein fantastisches, aber zutiefst kompromissbehaftetes Erlebnis, das euch ein Höchstmaß an Geduld abverlangt.
Worum geht es in Anno 117: Pax Romana?
Anno 117: Pax Romana ist ein Aufbaustrategiespiel. Der Fokus liegt auf der Verwaltung komplexer Produktionsketten und dem Aufbau römischer Städte in zwei unterschiedlichen Regionen, Latium und Albion.
Wie ist die Steuerung von Anno 117: Pax Romana auf der PlayStation 5?
Die Steuerung auf der PS5 nutzt einen Cursor und Radialmenüs. Sie wird als funktional, aber langsam und oft umständlich beschrieben, was den Spielfluss im Vergleich zu Maus und Tastatur verlangsamt.
Unterstützt die PS5-Version Maus und Tastatur?
Ja, die Unterstützung ist vorhanden. In der getesteten Version traten jedoch technische Fehler auf, welche die Bedienung, beispielsweise das Anlegen von Feldern, beeinträchtigten.
Wie lang ist die Kampagne von Anno 117: Pax Romana?
Die Kampagne ist mit einer Dauer von etwa fünf bis zehn Stunden sehr kurz. Sie dient fast ausschließlich als Tutorial, um die grundlegenden Spielmechaniken zu erlernen.
Lohnt sich die Kampagne für erfahrene Anno-Spieler?
Nein, für Veteranen bietet die Kampagne wenig Anreiz. Die Handlung ist belanglos, nutzt ihr Potenzial nicht aus und dient nur als Einführung in die Systeme.
Was ist die größte Gameplay-Neuerung?
Das überarbeitete Bedürfnissystem. Bedürfnisse werden als Balken dargestellt, die durch verschiedene Warenkombinationen gefüllt werden können. Ein einzelner Warenmangel blockiert nicht mehr den Bevölkerungsaufstieg.
Gibt es Landkämpfe in Anno 117: Pax Romana?
Ja, Landeinheiten sind wieder Teil des Spiels. Das System gilt jedoch als unausgewogen, unübersichtlich und besonders auf der Konsole als sehr schwierig zu steuern.
Wie funktioniert der Wechsel zwischen Latium und Albion?
Spieler verwalten beide Regionen parallel. Latium ist die fruchtbare Startregion, während Albion eine rauere Umgebung mit anderen Ressourcen, weniger Bauplatz und einem höheren Schwierigkeitsgrad darstellt.
Kann man in Anno 117: Pax Romana diagonal bauen?
Ja, der diagonale Bau von Straßen und Gebäuden ist nun möglich. Dies erlaubt organischere Stadtlayouts, die Platzierung kann mit dem Controller jedoch fummelig sein.
Wie ist die technische Leistung auf der PS5?
Das Spiel bietet einen 60-FPS-Performance-Modus, der für die Cursor-Steuerung empfohlen wird. Im 30-FPS-Fidelity-Modus kann es zu Framerate-Einbrüchen kommen, besonders bei großen Events.
Ist Anno 117: Pax Romana für Einsteiger geeignet?
Nein, das Spiel hat eine extrem hohe Einstiegshürde. Die Komplexität ist sehr hoch und viele Spielmechaniken werden nur unzureichend erklärt, was eine hohe Einarbeitung erfordert.














