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Im Test beweist Marvel’s Avengers für PlayStation 5, dass es zumindest technisch gesehen absolut einwandfrei ist. Das Spielerlebnis auf Sonys neuester Konsole ist am besten und bietet gleich zwei grafische Modi mit eigenen Stärken sowie Schwächen. Unser ausführlicher Technik-Check begleitet euch durch die Neuheiten auf Sonys Next-Gen-Konsole.

Marvel’s Avengers – PS5 Technik-Check: Performance Mode

Marvel’s Avengers auf PS5 bietet euch gleich zu Beginn des Spiels die Wahl aus zwei Modi. Da ist einerseits der „Highest Performance Mode“ und andererseits der „Highest Quality Mode“. Gehen wir der Reihe nach die Unterschiede durch.

Im Performance Modus zielt das Spiel auf eine maximale Auflösung von 1800p nativ ab, bewegt sich allerdings in den meisten Fällen darunter. Im actionreichsten Teil des Spiels kann es auch mal für einen kurzen Moment auf 1440p fallen, wobei wir diese Zahl nur 3x im gesamten 10-stündigen Spielverlauf erlebt haben. Im Gegenzug bekommt ihr nahezu konstante 60 Bilder pro Sekunde. Die 60 FPS-Marke fällt allerdings nie während der Kämpfe, sondern nur in schnellen Kamerawechseln innerhalb Zwischensequenzen. VRR dürfte das Problem in Zukunft also eliminieren.

Gegenüber der PS4 Pro-Version haben die Entwickler durch die Bank hochaufgelöste Texturen eingesetzt und diese mit zusätzlichen Details versehen. Auch die Sichtweite für die hochaufgelösten Texturen ist deutlich erhöht, die vorherigen Textur-Pop-Ins sind weg. AF ist ebenfalls erhöht, wobei es hier zwischen dem Performance- und Quality-Modus keine Unterschiede gibt. Ebenfalls schön: Die Partikeldichte im Vergleich zur PS4 Pro ist merklich erhöht und das Wasser wirkt ungemein real dank Subsurface Scattering sowie insgesamt besserer Effekte. Die Schattenqualität hat sich allerdings nicht geändert.

Auch Post Processing gibt es keine großen Änderungen, was insbesondere beim Motion Blur auffällt. Auf der PS5 wird Motion Blur dank 60 FPS ein wenig gemildert. Und zuletzt bliebe noch zu sagen: Die Ladezeiten sind unglaublich kurz. Dauerte der kalte Start des Spiels aus dem Hauptmenü der PS4 Pro über eine Minute, seid ihr auf der PS5 nach weniger als 10 Sekunden bereits im Spiel und legt los.

Marvel’s Avengers – PS5 Technik-Check: Quality Mode

Im Highest Quality Mode genießt ihr natives 4K und 30 FPS. Die magische 4K-Grenze wird nur sehr selten unterschritten. Tatsächlich in den ersten 10 Stunden nur ein einziges Mal auf 2088p. Darüber hinaus ist das Motion Blur merklich besser als im Performance Mode und Depth of Field wirkt schicker dank besserer Bokeh-Effekte im Vergleich zum Performance-Modus. Bei der FPS gibt es keinerlei Abstürze, die Bildrate bleibt unabhängig vom Geschehen immer bei 30.

Darüber hinaus freuen sich 30 FPS-Spieler über die höchste Schattenqualität sowie noch bessere Partikel-Effekte. Hierbei ist zu beachten, dass Partikel sogar am Boden erhalten bleiben – das tun sie im Performance Mode nämlich nicht. Die Umgebung wirkt damit noch lebendiger und transformativer als im Performance-Modus. Auch Screen Space Reflections machen einen realeren Eindruck und spiegeln selbst diffuse Lichtverhältnisse korrekt wider. Und zuletzt sind da noch die allgemein besseren sowie höher aufgelösten Texturen. Auch die Sichtweite ist erhöht, bei der darüber hinaus mehr Objekte sichtbar sind im Vergleich zum Performance Mode.

Marvel’s Avengers – Der Einstieg

Schon der Einstieg in Marvel’s Avengers ist bezeichnend und lässt wenig Hoffnung aufkommen. Zig Battle Passes stehen bereits zur Verfügung, tägliche-, wöchentliche- und Fraktions-Herausforderungen sowie ein Schwall von Post-Launch-Updates, die in den Startlöchern stehen. Hört sich stark nach Destiny 2 und vor allem Anthem an? Yup. Wer ein PTSD nach dem Totalschaden von EA, wo BioWare mit 200 km/h ungebremst vor die Wand gefahren ist, jetzt schon die Augen verdreht, wird sich bestätigt fühlen. Marvel’s Avengers schlägt in exakt dieselbe Kerbe. Doch es gibt auch Licht in all der Dunkelheit. Nämlich die Story bzw. den Singleplayer-Teil des Spiels.

Marvel’s Avengers – Inszenierung auf Hollywood-Niveau

Kamala Khan, ein junges Mädchen und Avengers-Fangirl, besucht eine Convention mit ihren allerliebsten Helden. Doch das Event wird von einer Katastrophe heimgesucht, bei der mehrere Hundert Menschen ihr Leben lassen müssen. Zeitsprung! Kamala hat plötzlich Superkräfte in Folge der Katastrophe und will nun mit der Kraft der Freundschaft die Avengers wieder vereinen. AIM, eine böse Organisation, bedroht nämlich die Welt.

Auch wenn die Geschichte per se keine Oscars abräumt, so ist die Inszenierung locker auf Hollywood-Niveau. Im Rahmen der rund acht bis zehn Stunden, die ihr für die Story braucht, bekommt ihr eine verdammt fette Aufmachung zu sehen. Hierbei verdient sich das Team von Crystal Dynamics jedes Lob – sei es vom Level-Design über Soundabmischung bis hin zur Inszenierung jeder einzelnen Szene. Doch auch die Charaktere selbst sowie deren (englischen) Sprecher liefern einen herausragenden Job ab. Witz, emotional oder auch wütend – alles ist dabei und sehr glaubhaft. Sandra Saad, die Stimme hinter Kamala, ist dabei der Star der ganzen Show.

An dieser Stelle sei allerdings auch erwähnt, dass die deutsche Sprachausgabe durch die Bank miserabel ist. Das liegt vor allem daran, dass die Aufnahmen der Sprecher durchgehend aus dem Zusammenhang gerissen wirken und so keinerlei Gesprächsfluss aufkommt. Zudem lassen es sich die deutschen Sprecher sehr deutlich anmerken, dass sie schlicht keinen Bock auf den Job hatten.

Um euch vor Spoilern zu bewahren, belassen wir es hierbei bei der Story. Nur so viel sei gesagt: Das Finale kann locker mit einem Avengers Endgame oder Infinty War mithalten – also auf cineastischer Ebene.

Marvel’s Avengers – Kämpfen, looten, wiederholen

Das Gameplay von Marvel’s Avengers ist wenig abwechslungsreich. Im Grunde genommen wählt ihr immer einen Bereich auf einer zugegeben großen Karte aus, kloppts/ballert euch durch das Areal und besiegt am Ende zumeist einen Boss. Dazwischen wird gelootet bis eure Taschen platzen. Nach Abschluss einer Mission verteilt ihr die Skillpunkte, die übrigens für jeden Helden einzeln zu verdienen sind. Das soll vermutlich einerseits für Langzeitmotivation sorgen, andererseits fällt ein Wechsel von beispielsweise Thor auf Black Widow umso schmerzhafter aus, weil ihr euch dann nicht mehr so mächtig fühlt.

Die Kämpfe selbst decken das ganze Repertoire voll ab. Griffe, Schläge (leicht/schwer), Tritte, Fernkampf und Spezialmoves. Alles drin, alles dran. Schön ist, dass sich jeder Avenger trotz dieses Korsetts doch sehr unterschiedlich spielt. Black Widow etwa setzt auf ihre Pistolen und Martial Arts-Fähigkeiten. Thor dagegen nutzt die Power seines Hammers, während Iron Man natürlich seinen Anzug voll ausreizt. Auch die Gegner-Anzahl (numerisch) sowie deren Variation kann sich durchaus sehen lassen. Manchmal aber übertreiben es die Entwickler allerdings auch, sodass zu viel auf dem Bildschirm passiert und das Geschehen unübersichtlich wird. Und als Nebeneffekt schmiert die Framerate gleich mit ab.

Die Service-Spiele wie Destiny, The Division oder Anthem eint dabei eines: Feinde haben Lebenspunkte und am Ende dreht sich alles darum, die richtige Ausrüstung sowie Angriffe gegen die richtigen Feinde einzusetzen. Je höher der Schwierigkeitsgrad, desto mehr Lebensenergie haben die Gegner und desto mehr Schaden kassiert ihr. Und hier versagt Marvel’s Avengers dann leider vollständig, denn es offenbart seine Schwächen.

Offensichtliche Schwächen

Im Vergleich zu einem Diablo 3 beispielsweise ist Marvel’s Avengers wahnsinnig schnell anzumerken, dass dem Spiel das gewisse Etwas fehlt. Dieser „Hook“, um Spieler ständig bei Laune zu halten. Liegt es an den zunehmend unübersichtlicheren Kämpfen? Der Gegner-KI, die eigentlich nur deswegen gewinnt, weil sie auf den höchsten beiden Schwierigkeitsgraden für Solisten unbesiegbar ist? Gerade die Missionen, in denen es gilt, verschiedene Kontrollpunkte zu halten, sind mit der dämlichen Kumpel-KI schlicht nicht machbar. Während ihr menschlichen Spielern sagen könnt, dass sie die anderen Punkte halten sollen, kloppen sich die KI-Kumpanen lieber mit den Gegnern als das Missionsziel zu befolgen.

Was merklich enttäuschender ist: Loot, den ihr aufsammelt, hat keinerlei Auswirkung auf das Aussehen der Charakter. Egal ob die Brustplatte gewöhnlich oder gar legendär ist, Iron Man sieht genauso aus wie vorher. Hier zeigen insbesondere Diablo 3 oder auch The Division 2, wie es merklich besser geht. Wenn ich einen seltenen Drop bekomme, dann will ich auch, dass man das sieht. So handelt es sich hierbei nur um arbiträre Merkmale, die einzig und allein dazu dienen, Progression zu ermöglichen.

Der Grund für dieses Versäumnis ist schnell offensichtlich: Mikrotransaktionen. Vom Start weg ist der Echtgeld-Shop nämlich prall gefüllt mit Outfits und unterschiedlichen Looks für die Avengers. Ein anderes Versäumnis ist das Endgame. Während The Division 2 beispielsweise mit einer ganzen Menge an unterschiedlichen Aktivitäten gestartet ist, bleibt die Auswahl an Beschäftigungsmöglichkeiten in Avengers sehr überschaubar. Die Warzone-Missionen sind nach spätestens einer Stunde langweilig, weil es immer dasselbe ist.

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