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Harvest Moon: Eine Welt (Switch) Test

Im Test beweist Harvest Moon: Eine Welt, dass es neue Ideen und frische Ansätze gebraucht hat. Doch fruchten diese auch? Schließlich greifen die Entwickler von Natsume die Fundamente der Reihe an! Anstatt euch in einem kleinen Dörfchen anzusiedeln und dort eure Farm gedeihen zu lassen, dürft ihr nun eine riesige Spielwelt besetzen. Ob das gutgehen kann? Die Antwort geben wir euch in den nachfolgenden Zeilen!

Harvest Moon: Eine WeltVorneweg sei gesagt, dass Harvest Moon: Eine Welt schon sehr bald in den Schatten gestellt wird. Und zwar von Story of Seasons: Pioneers of Olive Town. Die Anekdote hierzu sei auch erlaubt, falls ihr das noch nicht wisst. Das ursprüngliche Harvest Moon wurde bekanntlich zu Story of Seasons und seit der 3DS-Ära entwickelte sich Harvest Moon zu einer ganz eigenen Reihe, die neue Ansätze probiert hat. Leider nicht immer zum Besten. Deswegen waren wir uns beim „One World“ (Eine Welt) Konzept auch sehr unschlüssig.

Harvest Moon: Eine Welt – Ansiedeln wo immer ihr wollt

Wie eingangs bereits erwähnt, könnt ihr in Harvest Moon: Eine Welt eure Location frei in der großen Spielwelt wählen. Und solltet ihr den Platz nicht mehr mögen, benutzt ihr einfach die „Special Machine“, die alles verkleinert und trageleicht macht. Wählt einen neuen Ort aus und führt euer Bauernleben fort. Damit entfernt sich der neueste Ableger völlig vom ursprünglichen Konzept: Niederlassen, sähen, ernten und ein simples Leben genießen. Stattdessen gilt es nun die Welt zu entdecken, während ihr weiterhin als Farmer tätig seid.

Harvest Moon: Eine WeltZu Beginn des Spiels geht es allerdings gemächlich zu. Ihr habt Zugriff auf nur ein Areal. Sukzessiv öffnen sich weitere Örtlichkeiten, wobei euch nach wie vor Grenzen gesetzt sind. Die Wege werden zu lang und die Ingame-Tage vergehen zu schnell, um längere Trips zu unternehmen. Der Teufel steckt wie so oft im Detail: Ihr sollt und wollt aber in die anderen Regionen, denn in diesen befinden sich mitunter seltene Ressourcen. Oder eben auch Menschen, denen ihr helfen könnt.

So nett sich das Ganze anhört, so leblos und uninspiriert ist es umgesetzt. Die Spielwelt ist leer und ohne Features. Die Regionen sind zwar sehr unterschiedlich, aber sie alle bestehen aus schlichten Korridoren, die euch von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit lotsen. Was allerdings am schlimmsten ist, ist die Tatsache, dass jedes Areal nur vorübergehend relevant ist. Also ein kurzer Stopp auf einer Reise. Somit werden auch die Personen, die ihr trefft, völlig seelenlos. Sehr früh im Spiel beginnen die NPCs bereits dieselben Sätze zu sprechen, was dem Ganzen gar nicht hilft. Selbst die eigene Frau ist nicht besser als das.

Harvest Moon: Eine Welt – Altlasten verworfen?

Eine weitere Neuheit in Harvest Moon: Eine Welt ist, dass ihr euch keine Samen mehr kaufen müsst. Zwar lassen sich Medizin oder Utensilien weiterhin in den Shops kaufen, doch die vielen Hotspots im Spiel überschwemmen euch regelrecht mit Samen. Während ihr also in früheren Spielen sowas wie Finanzmanagement betreiben musstet, ist es nun völlig trivialisiert. Der Nachteil des Systems ist, dass ihr nie wisst, was genau für Samen ihr bekommt. Wollt ihr also einen spezifischen Samen für eine Quest, dürft ihr mit Pech eine ganze Weile rumlaufen.

Harvest Moon: Eine WeltUnd das bringt uns auch zum nächsten großen Kritikpunkt am Spiel. Die Quests. Schon nach nicht mal einer Stunde im Spiel habt ihr mehr als genug Quests, um für die nächsten Wochen ausgesorgt zu haben. Das ist kein Witz. Schlimmer ist allerdings, dass 99% der Quests irgendwas mit speziellen Typen von Essen oder Objekten, die ihr herstellen könnt, zu tun haben. Am Ende des Tages handelt es sich hierbei um einen endlosen Grind, der sehr schnell sehr wenig Spaß macht. Zudem lohnt es sich ab einem gewissen Zeitpunkt auch nicht mehr, sodass sich das Questlog unendlich lang füllt. Genau wie sich das Weltall unendlich ausdehnt.

Das alles raubt dem Spiel eine ganze Menge an Spaß. Und doch ist der Spielfluss sehr angenehm gehalten. Gerade die Altlasten des Spiels, namentlich die „Morgenroutine“, ist der beste Teil des Spiels. Aufstehen, die Pflanzen und Gewächse wässern, ernten wenn möglich, neue Samen pflanzen und schauen, was auf dem Bauernhof abgeht (Tiere füttern etc). Erst, wenn es danach heißt, die freie Welt zu erkunden, greifen die oben erwähnten Kritikpunkte, die uns den Spaß rauben. Die ohnehin kurzen Tageszyklen sorgen dafür, dass schon eine Stunde am Tag mit dem Spiel ausreicht, um ein echtes Gefühl von Fortschritt zu erhalten.

Harvest Moon: Eine Welt – Technisch auf Sparflamme

Grafisch ist Harvest Moon: Eine Welt eine Zumutung, selbst für Switch-Verhältnisse. Die Spielwelt ist karg, an den Objekten lassen sich förmlich die Polygone zählen und Clipping-Fehler stehen an der Tagesordnung. An jeder Ecke und Kante – wortwörtlich – wird das niedrige Budget deutlich. Auch der Stil der Grafik ist inzwischen nicht mehr im Ansatz mit Harvest Moon zu vereinen. Und das Allerschlimmste: Die Switch schafft trotzdem nicht die FPS konstant zu halten. Was die Engine derartig belastet, bleibt ein Geheimnis der Engine-Entwickler.

Auch die Musik dudelt belanglos vor sich hin und bietet keinerlei erinnerungswürdige Stücke. Das ist ungemein schade und ruiniert letztlich den letzten Funken einer altehrwürdiger Bauern-Sim.

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