Als Redakteur mit zwei linken Daumen war die Arbeit für mich auf dem Bau nicht die erste Wahl. Spannend fand ich Bagger, Kräne und Co jedoch seit meiner Kindheit schon und da kommt der Bau-Simulator ins Spiel. Dieser gibt uns nämlich die Möglichkeit, von zu Hause aus alles auszuprobieren, was uns verwehrt geblieben ist. Ihr könnt euren eigenen Betrieb aufbauen und mit Freunden Aufträge erledigen, als ob es euer eigenes Baby wäre. Was euch bei dem neuesten Simulator aus dem Hause astragon erwartet, erfahrt ihr im folgenden Test.
Bau-Simulator – Aller Anfang ist schwer
Unser erstes Merkmal, was uns sehr neugierig bezüglich des Bau-Simulators gemacht hat, ist der Multiplayer. Klar handelt es sich dabei auch um einen der meistverkauften Simulatoren Deutschlands, doch sind wir große Fans von Koop- und Multiplayer. Anfangen tun wir damit aber nicht, denn um den nutzen zu dürfen, muss mindestens einer der Spieler bzw. der Host das Tutorial durchgespielt haben. Das macht prinzipiell Sinn, damit ihr nicht direkt frustriert seid, falls ihr nicht wisst, wie alles funktioniert. Andererseits ist dieses Spiel auch nichts für ungeduldige Spieler, da es schon direkt mit einem Tutorial anfängt, welches knapp 1 – 1,5 Stunden geht.
In diesem Tutorial wird euch vorwiegend die Steuerung erläutert, da mit 70 Maschinen von 24 verschiedenen Marken wahrscheinlich der Geduldsfaden von jedem Spieler reißen würde. Sobald ihr dann bereit seid, dürft ihr euch zwischen einer Deutschland oder USA inspirierten Kampagne entscheiden. Diese bestehen jeweils vier großen Bauprojekten und zahlreichen Nebenmissionen, die ihr nach Herzenslust ausführen könnt. Das heißt zwar nicht, dass ihr bauen könnt wie ihr wollt, was wir schon etwas schade finden, dennoch habt ihr mit euren Geräten etwas Spielraum. Es eignen sich nämlich für verschiedene Aufgaben zumeist auch mehrere Maschinen. Schlussendlich steht das Gebäude oder das Projekt auch, wie es am Ende aussehen soll.
Allgemein erwartet euch beim Bau-Simulator eine sehr gute Simulation, die euch die Aufgaben nahe bringt, die es bei einem Bauprojekt braucht. Ihr könnt mit einem Wagen Kies besorgen, Beton mischen und das alles manuell. Falls ihr mal keinen Bock drauf habt den ganzen Weg zu fahren und die Ressourcen zu besorgen, geht das aber auch per Knopfdruck für eine kleine Gebühr. Somit gesehen ist das Spiel auch nicht zu streng mit seinen Spielern.
Davon abgesehen gibt es für Fans, aber auch begeisterte Spieler dieser Reihe vieles zu entdecken. Die Grafik sieht für einen Simulator dieser Größe viel mit sich, die Animationen für z. B. Erde wurden nachgebessert und der Innenraum der Baumaschinen ist detailgetreu nachgebaut. On top gibt es auch einen dynamischen Tag- und Nachtwechsel, welches das Ganze umso realistischer macht. An der Stelle dürft ihr zwar nicht erwarten, dass es sich um einen AAA-Titel handelt, jedoch machen die Simulatoren von astragon ständig einen massiven Schritt nach vorne! Das dürfte Liebhaber und Fans vom Bau-Simulator definitiv freuen.
Bevor wir in die Open-World bzw. dem Multiplayer steigen, schauen wir uns aber noch etwas genauer die Kampagne an.
Bau-Simulator – Galerie
Bau-Simulator – Auf einer LAN-Party ist alles besser!
Wie wir es vorher angerissen haben, hat dieses Spiel auch einen Multiplayer, wie mittlerweile auch andere Simulatoren. Entsprechend haben wir uns es nicht nehmen lassen, diesen Titel auf einer LAN-Party zu zocken.
Es scheint an der Stelle ein klassisches Phänomen zu sein, dass auf dem Bau nur einer arbeitet und sich dann fünf oder mehr Leute hinter einen stellen und beim Arbeiten zugucken. So zumindest hat es begonnen, weil zwei der drei Freunde das Spiel vergessen haben runterzuladen. Zum Glück haben wir aber zu diesem Zeitpunkt das Tutorial fertig gespielt und konnten dann später alle zusammen zeitnah loslegen. Entschieden haben wir uns in unserem Fall für das heimische „Europa“, was aber eigentlich an Deutschland angelehnt ist.
Sobald alle fertig waren, sind wir alle zusammen in eine Lobby und konnten uns zwischen der Kampagne oder Einzelaufträgen entscheiden. Da wir uns einig waren, dass die Verkehrswege in Deutschland definitiv ausbaufähig sind, haben wir uns für diesen Strang der Kampagne entschieden. Unsere erste Aufgabe ist es entsprechend eine Lärmschutzwand in einer Siedlung aufzubauen.
Als Erstes müssen dafür mit der Bürgermeisterin bezüglich des Auftrags reden. Dafür können wir uns entweder selber auf den Weg machen oder das Schnellreise-Feature nutzen. Wir haben an der Stelle die Schnellreise ausprobiert und wurden direkt mit einem synchronisierten Dialog begrüßt. Die Bürgermeisterin hat uns dann auch direkt verraten, dass die Bewohner schnelleres Internet haben wollen, was wir alle beim Zocken begrüßt haben! Jetzt geht es doch erstmal mit der Lärmschutzwand weiter.
Entsprechend habe ich unseren CAT Baggerlader geholt, während der nächste Kollege bereits den Pritschenwagen mit Kran besorgt hat. Da die anderen beiden aber auch direkt etwas zu tun haben wollten, haben wir noch eine weitere Maschine gemietet. Die dritte Person hatte dann Mobilbagger besorgt und los ging es. Das Tolle daran ist, dass wir uns die Arbeit gut einteilen konnten und entsprechend nicht auf ein Gerät festgefahren waren. Besonders mit der Möglichkeit sich Maschinen auszuleihen ist es auch nicht nötig erst Millionär zu sein, um alles kaufen zu können. Somit konnten wir zeitnah alle mit Maschinen versorgen und losarbeiten.
Falls ihr euch fragt, was der Letzte von uns gemacht hat, dann seid ihr ganz richtig. Er hat versucht, Fehler im Spiel zu finden. Und natürlich ist der Bau-Simulator nicht perfekt, es gibt hier und da Bugs. Sei es grafisch oder mal will etwas nicht richtig. Nichtsdestotrotz ist der Fokus des Bau-Simulators genau an der richtigen Stelle, nämlich auf dem Bau.
Auch fanden wir schade, dass der Bau-Simulator das Level-System, womit ihr dann nicht nennenswerte Fähigkeiten freischaltet und das „Wirtschaftssystem“ mit eurer Firma nicht etwas tiefgründiger abgefrühstückt hat. Verstehen tun wir es, dennoch wäre das wirklich klasse gewesen! Da bleibt definitiv Luft nach oben.