Persona 5 Strikers kann im Test vollends überzeugen. Die Mischung aus RPG mit Dynasty Warriors gefällt und bringt ihren ganz eigenen Charme mit, den man einfach gesehen und gespielt haben sollte. Und vor allem liefern die Entwickler eine großartige Inszenierung ab, die dem Original Persona 5 in nichts nachsteht. Worum es in Strikers geht, was die Stärken sind und welche Schwächen vorliegen, erfahrt ihr in den nachfolgenden Zeilen.
Persona 5 Strikers reiht sich in die Reihe ein zu den ganzen Warriors-Crossovern von Dragon Quest Heroes, Hyrule Warriors oder Fire Emblem Warriors. Wie auch schon die anderen gelisteten Spiele brilliert der Persona-Titel mit seinem einzigartigen Stil, wundervollen Anime-Sequenzen und schicker musikalischer Untermalung. Und die Storyfetzen wissen ebenso zu gefallen!
Apropos Story. Diese spielt mehrere Monate nach den Ereignissen des Hauptspiels Persona 5. Die Neuheiten aus P5R finden keine Erwähnung. Makoto und Haru sind nun Studentinnen, während Ann, Joker und Ryuji nach wie vor in der Schule verweilen. Und was ist mit Futaba und Co? Die gibt es selbstverständlich auch noch und das Trio erwartet euch schon Leblanc. Und dort nimmt die Story dann auch ihren Lauf. Futaba hat eine neue App entdeckt, die sich EMMA nennt. Die Party installiert besagtes Programm auf dem eigenen Handy (cool: Hier könnt ihr Einstellungen am Spiel vornehmen) und wenig später wird es verrückt.
Joker bekommt eine Einladung vom Idol Alice Hiiragi und wird wenig später mit Ryuji (und Morgana, wie immer) in eine unheimliche Parallelwelt gesogen. Ähnlich wie im Hauptspiel spiegelt die Parallelwelt die wahren Gefühle wider. Besagtes Idol ist hier das Böse in Person. Sie will am liebsten alle ihre Fans zu Gefangenen ohne eigenen Willen machen. Allein ist das Trio allerdings nicht, denn sie bekommen Hilfe von Sophia, einer KI, die die Menschen retten will. Mehr als das will ich nicht verraten. So viel sei gesagt: Die Storyline ist über jeden Zweifel erhaben und verliert keineswegs an Charme gegenüber dem Hauptspiel.
Persona 5 Strikers – Musou = Action
Wer Persona 5 kennt, weiß, dass es sich dabei um ein rundenbasiertes Rollenspiel ist. Doch Persona 5 Strikers ist ganz anders. Es ist ein sogenanntes Musou-Spiel und das heißt: Hier steht Echtzeit-Action im Vordergrund. Im Gegensatz zu anderen Spielen des Genres lauft ihr hier nicht Hals über Kopf ins Getümmel und metzelt alles nieder. Das trifft gar nicht den Stil des Spiels. Vielmehr hechelt ihr von Deckung zu Deckung und überrascht die Feinde mit coolen Tricks. Werdet ihr entdeckt oder verbockt den Überraschungsangriff, bekommt ihr Schaden.
Die Areale sind zudem nicht ganz so weitläufig wie in einem Hyrule Warriors. Stattdessen beschränkt Persona 5 Strikers den Spielbereich, gibt euch dabei allerdings viele Freiheiten bei der Bewegung. Überdies könnt ihr die Figur wechseln und seid nicht auf Joker fixiert. Kenner des Genres wissen es: Je häufiger ihr die leichten bzw. schweren Attacken ausführt, desto wahrscheinlicher wird es, dass ihr neue Fähigkeiten erlernt.
Den rundenbasierten Taktik-Teil hat Persona 5 Strikers allerdings nicht über Bord geworfen. Wann immer ihr Gegenstände benutzt, die Persona einsetzt oder Schusswaffen einsetzt, pausiert das Spiel. Bei den Personas orientiert sich Strikers natürlich am Hauptspielt, sodass beispielsweise Ryuji weiterhin auf Feuer spezialisiert ist. Die Persona wechseln, genau wie im Original, mit den jeweiligen Masken. Genauso ändern sich auch die Werte wie Stärke oder Verteidigung.
Persona 5 Strikers leidet allerdings am bekannten Musou-Problem: Nach zwei bis drei Spielstunden gibt es keinerlei Neuheiten mehr, spielerisch. Alles wirkt gleich, insbesondere die Kampfverläufe. Auch die Bosskämpfe, bei denen sich die Showtime-Attacks richtig gut machen (und toll aussehen), lassen sich mit simplen Tricks überlisten.
Persona 5 Strikers – Viel zu erleben, viel zu tun
Neben der ganzen Action gibt es noch allerhand anderer Dinge zu erleben. Futaba etwa ist nach wie vor (leider!) nicht spielbar. Stattdessen gilt es ihr beim Hacken zu helfen, mehr aber auch nicht. Daneben bietet das Spiel aber eine sehr hohe Wiederspielbarkeit, was auch daran liegt, dass ihr kein Zeitlimit im Rücken habt wie im Original. Es ist sogar empfehlenswert, bereits besuchte Örtlichkeiten erneut zu besuchen. Es erwarten euch nämlich optionale Aufträge, die coole Items bescheren.
Wie ihr schon bemerkt habt: Persona 5 Strikers hält sich sehr strikt an die Vorlage. Heißt natürlich auch, dass ihr nur an bestimmten sicheren Orten speichern und zurück in die Oberwelt dürft. Um der Tradition des Hauptspiels treu zu bleiben, dürft ihr zudem Persona fusionieren insgesamt 80 an der Zahl gibt es. Damit aber nicht genug, alle davon lassen sich mit individuellen Fähigkeiten und Eigenschaften ausstatten. Auch die Story ist merklich markanter als in üblichen Musou-Spielen mit wundervollen Anime-Sequenzen und tollen Dialogen, die auch deutsch übersetzt sind.
Optisch weiß Persona 5 Strikers zu gefallen. Auf der PS4 Pro bekommt ihr zwei Modi: Grafik & Framerate. Erstere versucht 4K zu erreichen, letztere 60 FPS. Ich persönlich bevorzuge den Grafik-Modus, weil das Spiel schlicht knackiger aussieht. Der Soundtrack ist über jeden Zweifel erhaben und die Sprachausgabe wunderbar.