Der Wolf erhebt sich. Mit Sekiro: Shadows Die Twice meldet sich From Software, das Team hinter der gefeierten Dark Souls Reihe mit einem neuen Erfolgsgarant zurück. Diesmal verschlägt es uns in ein fiktives, feudales Japan. Ob uns Sekiro überzeugen konnte, erfahrt ihr im folgenden Artikel.
In Sekiro: Shadows Die Twice schlüpft ihr in die Rolle eines legendären Shinobis. Unter dem Namen Wolf bekannt, wurdet ihr von Uhu, dem Kopf eines adligen Clans aufgenommen. Aus Dankbarkeit und Pflichtgefühl habt ihr eure Klinge und euer Leben in den Dienst des Clans gestellt und geschworen, dessen Blutlinie zu beschützen.
Eine Aufgabe, die sich komplizierter gestaltet, als zunächst angenommen. Denn gleich zu Beginn des Spiels findet ihr euch im Ausnahmezustand wieder. Das Schloss befindet sich unter feindlicher Kontrolle, der Erbe der Blutlinie wird gefangen gehalten, euer Meister ist tot und ihr habt im Zweikampf euren Arm verloren. Ein Weitermachen scheint unmöglich. Wäre da nicht die Sache mit der Shinobi-Ehre.
Sekiro: Shadows Die Twice – Ein neuer Arm muss her
Ohne zu viel von der Story vorweg nehmen zu wollen, lässt sich ein Spoiler leider nicht vermeiden: Ihr bleibt nicht lange einarmig. Denn wie man bereits im Ankündigungstrailer sehen durfte, bekommt der Wolf eine äußerst nützliche Prothese von einem mysteriösen Verbündeten.
Eben diese Prothese ist eines eurer Hauptwerkzeuge in Sekiro. Mit einem Greifhaken ausgestattet, erlaubt euch die Prothese, ansonsten unerreichbare Orte mühelos zu erreichen. Dadurch gestalten sich die einzelnen Gebiete in Sekiro, zumindest in der vertikalen, wesentlich größer, als es bei Dark Souls oder Bloodborne der Fall war.
Darüber hinaus könnt ihr im Verlauf des Spiels diverse Modifikationen für eure Prothese finden. Dadurch könnt ihr beispielsweise Shuriken werfen, Flammen verschießen oder eine schwere Axt schwingen. Die Nutzungen der einzelnen Mods sind jedoch limitiert. Ihr könnt sie wieder auffüllen, indem ihr Gegner tötet oder an einem Schrein, vergleichbar mit den Leuchtfeuern in Dark Souls, rastet. Zu jedem Zeitpunkt können maximal drei Mods ausgerüstet werden.
Sekiro: Shadows Die Twice – Der Weg des Schwertes
Trotz der diversen Armprothesen, die ihr in Sekiro finden könnt, ist und bleibt eure Hauptwaffe euer Schwert. Und genau hier unterscheidet sich Sekiro deutlich von den anderen Titeln der Entwickler. Denn obwohl Dark Souls und Bloodborne mit den zahlreichen Ausrüstungsoptionen und den Levelsystemen noch klassische Rollenspiel-Elemente mit sich brachten, macht Sekiro kein Geheimnis daraus, dass es ein Actionspiel ist.
Um also in der Welt von Sekiro überleben zu können, bleibt euch nichts anderes übrig, als den Umgang mit dem Schwert zu perfektionieren. An diversen Stellen im Spiel werdet ihr daher auf bestimmte Gegnertypen treffen, die bestimmte Fähigkeiten von euch abverlangen. Beherrscht ihr beispielsweise das Parieren nicht, kann euer Spielfortschritt schnell zum Stillstand kommen. Und genau hier sehe ich auch einen der größten Schwachpunkte von Sekiro.
Denn auch wenn mir persönlich das Kampfsystem von Sekiro unglaublich gut gefällt, wird das Spiel durch die fehlenden Rollenspiel-Elemente und die teils gnadenlosen Bosskämpfe deutlich schwerer, als Bloodborne oder die Dark Souls Reihe. Für viele Spieler könnte der Schwierigkeitsgrad dadurch zu hoch sein. Hinzu kommt, dass Sekiro völlig auf Koop-Inhalte verzichtet. Wenn ihr also Probleme an einer bestimmten Stelle habt, gibt es nicht viele Möglichkeiten, um eure Chancen zu verbessern. Euch bleibt also nur zu trainieren.
Besiegte Feinde geben euch zudem Erfahrung. sammelt ihr genug, bekommt ihr einen Erfahrungspunkt. Diesen könnt ihr dann beispielsweise einsetzen, um eine neue Schwertfähigkeit freizuschalten oder beispielsweise eure Heilitems dauerhaft zu verbessern.
Sekiro: Shadows Die Twice – Schatten sterben zweimal
Die Sache mit dem „Shadows Die Twice“ ist bei Sekiro durchaus wörtlich zu verstehen. Denn solltet ihr im Kampf mal wieder den Kürzeren ziehen, Bedeutet das nicht gleich auch ein Game Over. Sobald ihr zum ersten Mal das Zeitliche segnet, bekommt ihr die Chance, per Knopfdruck wieder von den Toten aufzuerstehen. Eure Lebensleiste wird dann zur Hälfte gefüllt und ihr dürft an Ort und Stelle weiterkämpfen. Allerdings eben nur ein zweites Mal. Sterbt ihr erneut, verliert ihr dauerhaft die Hälfte eure erbeuteten Geldes und eurer aktuellen Erfahrung. Wiederholen, wie in Dark Souls oder Bloodborne, könnt ihr diese nicht.
Nach eurem endgültigen Ableben, startet ihr dann am letzten aktivierten Schrein. Besiegt ihr zwischenzeitlich hingegen genug Feinde oder rastet ihr an einem Schrein, lädt sich euer Extraleben auch wieder auf. Wer geschickt spielt, kann also durchaus mehr als zweimal sterben, ohne zum letzten Schrein zurückgesetzt zu werden.
Sekiro: Shadows Die Twice – Auf leisen Sohlen
Eine weitere nennenswerte Neuerung ist der Schleichmodus. Für einen richtigen Shinobi gehört es sich schließlich, eure Feinde mit heimlichen Angriffen zu überraschen. Schleicht ihr euch an Eure Feinde an, könnt ihr diese daher mit einem einzigen Schlag niederstrecken. Dadurch könnt ihr besonders in bereits durchsuchten Gebieten lästigen Feinden aus dem Weg gehen und wertvolle Zeit und Heilitems sparen.
Das Besondere an der Schleichfunktion ist jedoch, dass auch die meisten Bosse nicht davor geschützt sind. Schafft ihr es, euch unbemerkt an einen Boss anzuschleichen, könnt ihr diesem schon vor Kampfbeginn einen verheerenden Schlag verpassen. Die Bosse in Sekiro besitzen in der Regel zwei Lebensleisten. Ein erfolgreicher heimlicher Angriff kostet den Boss in der Regel bereits eine der beiden Leisten. Wer clever und vorsichtig spielt, wird also belohnt.