Ist das handgezeichnete Abenteuer Smoke and Sacrifice wirklich so spannend und interessant, wie es auf den ersten Blick wirkt? Smoke and Sacrifice bietet ein komplexes Ökosystem und eine verstörende Story über Opfergaben und Unterwelten. Handelt es sich nur um ein weiteres Survival- und Crafting- Spiel? Schafft es Smoke and Sacrifice aus der andauernden Flut herauszustechen oder gar zu fesseln? Im nachfolgenden Test erfahrt ihr, ob uns das Spiel überzeugen konnte.
Smoke and Sacrifice – Vom Dorfleben zur Unterwelt
Dieses handanimierte Spiel wurde von dem Vier-Mann-Team Solar Sail Games aus London entwickelt. Einer der Mitgründer und Zeichner Tancred Dyke-Wells arbeitete in seiner zwanzigjährigen Entwickler-Karriere uner anderem an der Battalion-Wars-Reihe. Smoke and Sacrifice soll ein erweiterter und neuer Vorreiter der modernen Survival Klassiker sein. Außerdem soll es der düsteren und gleichwohl liebevoll gestalteten Fantasiewelt durch ein komplexes Ökosystem mehr Charakter einhauchen, beispielsweise indem Kreaturen nach Nahrung suchen, sich paaren, brüten und anderen Tieren als Beute dienen.
Hauptprotagonistin in Smoke and Sacrifice ist die junge Sachi. Sie lebt in einer scheinbar glücklichen Dorfgemeinschaft mit dem letzten Fleck fruchtbaren Landes in einer eisigen Welt. Der heilige Sonnenbaum ist der einzige Grund, warum das Überleben für die Dorfbewohner und Sachis Familie dort überhaupt noch möglich ist. Jedoch fordert der heilige Sonnenbaum für sein warmes Licht und für den Schutz der Dorfbewohner ein grausames Opfer. Die junge Sachi muss ihren Erstgeborenen Lio opfern. Sachi entdeckt nach der Opferung, dass die Priester möglicherweise ein dunkles Geheimnis für sich behalten. Es liegt mehr hinter den Ritualen als sie ursprünglich annimmt.
Sieben Jahre nach dem Verlust ihres Sohnes, erlischt das Licht des Sonnenbaumes und Mopsbären greifen das Dorf an. Sachi nutzt den Moment der Verwirrung und erkundet den Tempel genauer. Anschließend findet sie sich in einer geheimen Unterwelt wieder. Hier muss sie gegen eine unbekannte Übermacht kämpfen. Ihre Sicherheit ist durch seltsame Kreaturen ständig bedroht. Der allgegenwärtige Rauch, versucht sich die Vorherrschaft des Lebens und sämtlicher Erinnerungen zu erkämpfen. Sachi lässt dabei nichts unversucht, um die Mysterien der geheimnisvollen Welt aufzudecken und zu überleben. Sie möchte in Erfahrung bringen, was mit ihrem Sohn Lio geschehen ist.
Smoke and Sacrifice – Der Kampf ums Überleben
In dieser Dunklen Parallelwelt ist der Rauch am schlimmsten, in dem man Nachts ohne einen entsprechenden Schutz, schnell ein jähes Ende findet. Sei es durch stärkere Monster, die aus ihren Verstecken kriechen oder der Rauch selbst, welcher einem kontinuierlichen Schaden zufügt, wenn man keine Laterne oder speziellen Anhänger mit sich führt, um diesen in seine Schranken zu weisen. Der Vorteil an der Nacht ist das jene stärkeren Monster auch bessere Ressourcen abgeben, die Ihre sanfteren Vertreter tagsüber nicht abgeben würden. Das Erlegen der Wesen gestaltet sich allerdings langwierig, da man sich bei fast jedem Kampf dazu gezwungen fühlt eine Hit&Run Taktik anzuwenden, obwohl es verschiedene unterstützende Gadgets, wie Fallen und Bomben gibt.
Ärgerlich ist, dass man aktuell in Smoke and Sacrifice mit Framedrops rechnen muss. Sobald mehrere Gegner einen Angriff durchführen bricht die Bildwiederholrate ein, wodurch das ganze Kampferlebnis sehr stumpf wirkt. Den Gegnern sollte man aber nur mit geeigneter Waffe und Rüstung entgegentreten. Ausrüstung und dergleichen muss sehr mühsam zusammen gefarmt werden, wobei das Spiel auch hierauf den Fokus legt. Dadurch wird die Geschichte trotz des großen Potenzials in den Hintergrund gedrängt, ähnlich wie bei Gravyard Keeper. Ebenfalls auffällig ist es, dass die Charaktere keine Stimm-Synchro bekommen haben. Dadurch hätte man ihnen noch mehr Tiefe und Schärfe geben können können, was aus meiner Sicht jetzt schon bei den Gesprächen fehlt und die NPC´s austauschbar macht.