Auch Yakuza 4 Remastered für PlayStation 4 entpuppt sich als die beste Version für den Westen! Genau wie der Vorgänger, Yakuza 3 Remastered (hier zum Test) sind alle zuvor geschnittenen Inhalte wieder mit von der Partie und problematische (homophobe oder arg sexistische) Szenen geändert oder ganz entfernt. Daneben erwartet euch eine schickere Optik und eine rundum erneuerte Übersetzung. Und alles Weitere zum vierten Ableger bzw. zweiten Teil innerhalb der Remastered Collection erfahrt ihr in den nachfolgenden Zeilen!
Der vierte Teil unterscheidet sich maßgeblich von seinen Vorgängern. Anstatt nur Kiryu Kazuma zu steuern (jaja, in 0 und Kiwami 2 gab es Abschnitte mit Majima), gibt es gleich insgesamt 4 verschiedene Typen. Neben dem bekannten Kiryu schlüpft ihr in die virtuelle Haut von Shun Akiyama, Taiga Saejima und Masayoshi Tanimura. Und zwar in genau dieser Reihenfolge. Vier total unterschiedliche Typen mit eigenen Stärken, Schwächen und Persönlichkeiten. Ihre Gemeinsamkeiten entfalten sich allerdings erst zum Ende des vierten Teils und ergeben dann das große Ganze.
Yakuza 4 Remastered – Vom Kredithai bis hin zu Vollblut-Yakuza
Interessant ist die Geschichte deshalb, weil sie die Unterwelt Kamurochos so elegant und dreckig wie eh und je zeigt. Shun Akiyama beispielsweise ist ein Kredithai, wenn man ihn so nennen will. In Wirklichkeit allerdings ist er ein Wohltäter. Wann immer er einen Kredit vergibt, so verlangt er keine Zinsen, sondern denkt sich eine Wohltat seiner Mandaten aus. Warum? Es geht ihm vielmehr darum, dass die Menschen wieder auf den richtigen Weg kommen. Oder ganz plump formuliert: Aus den Fängen der Yakuza entwischen.
Akiyama wird als gelassener Typ portraitiert, der nur schwer aus der Ruhe zu bringen ist. Selbst dann, wenn – wie zu Beginn – eine Knarre im Spiel ist. Ganz im Gegensatz dazu steht Taiga Saejima, ein 18-facher Mörder, der nur noch auf seine Hinrichtung wartet. Seine Story dreht sich darum, wie und warum er von einem guten Freund betrogen wurde. Mit diesem Charakter zeigt Entwickler Ryu Ga Gotoku Studios auch seine ganze Klasse als Schreiber von Geschichten. Doch auch spielerisch unterscheiden sich die beiden Typen maßgeblich.
Während Akiyama flink und agil seine Kämpfe führt, so gibt sich Saejima behäbig, dafür umso kräftiger. Wenn ihr Yakuza 0 gespielt habt, ließe sich Saejima am besten mit dem Bären-Stil vergleichen. Langsame Angriffe, mächtig viel Schaden. Auch Kiryu und Tanimura (Polizist) verfügen über eigene Stile, Motive und insbesondere Skillsets. Zwar nutzen die Charaktere dasselbe System, bauen aber unabhängig voneinander ihre Talente aus.
Gelungene Modernisierung
Wie auch schon Yakuza 3 Remastered kommt der vierte Teil der Reihe in 1080p und butterweichen 60 FPS daher. Weiterhin sind fehlende Inhalte nun mit von der Partie (Nebenmissionen etwa) und anno 2019 problematische Abschnitte raus. Die englische Lokalisierung des Spiels ist zumeist modern gehalten, wenngleich – wie auch schon bei Teil 3 – die Übersetzungen hier und da sehr frei sind.
Spielerisch ist auch diesem Ableger sein Alter anzusehen. Zwar sind die Kämpfe weniger starr als im Remaster von Teil 3, die motivierenden Mechaniken aus Nummer 6 oder Kiwami 2 bleiben nach wie vor außen vor. Unbescholten sind hingegen die Nebenmissionen, die erneut das gewohnte Spektrum der Yakuza’schen Komik bieten. Auch wenn der Strom einmal weg ist, keine Panik, das Spielt speichert ständig die aktuellen Spielstände. Ein Genuss für Jung und Alt.