Im Test beweist Atelier Ryza 2 Lost Legends & the Secret Fairy, dass es seinen Vorgänger konsequent verbessert. Mit frei erlernbaren Rezepten, Talenten und Fertigkeiten können sich Alchemie-Fans erstmals so richtig austoben. Und auch beim Kampfsystem gibt es mehrere sehr willkommene Änderungen. Welche das sind? Das und ein wenig mehr erfahrt ihr in den nachfolgenden Zeilen des Artikels!
Atelier Ryza 2 Lost Legends & the Secret Fairy spielt drei Jahre nach den Ereignissen von Ever Darkness & the Secret Hideout. Reisalin Stout (Ryza) ist auch im Sequel die Hauptprotagonistin, die es sich in Ashra-am Baird gemütlich macht. In der südeuropäisch aussehenden Stadt trifft unsere liebste Bauerntochter auf vertraute Gesichter. Tao etwa ist wieder mit von der Partie. Dazu gesellen sich Fi, eine Fee, und Patricia Abelheim. Gemeinsam gilt es die umliegenden Ruinen zu erkunden, während Ryza allerhand Aufträge rund um Alchemie im Namen Patricias Vater erfüllt. Dazu bekommt ihr ein eigenes Apartment gestellt und dürft dieses frei gestalten.
Atelier Ryza 2 Lost Legends & the Secret Fairy – Großer Spielplatz für Alchemie-Freunde
Wie auch schon der Vorgänger, gibt es auch in Atelier Ryza 2 Lost Legends & the Secret Fairy mehrere verbundene Spielareale. Je nach Tageszeit oder Witterungsverhältnissen, trefft ihr hierbei auf unterschiedliche Monster oder Zutaten. Um auch Neulingen das Leben zu vereinfachen, gibt es allerhand Hilfen. Eine umfassende Enzyklopädie gibt euch Auskunft, wenn ihr nach bestimmten Gegenständen sucht, die Maps sind einfach zu lesen und darüber hinaus bietet der Titel gleich drei Schwierigkeitsgrade. Für meinen Geschmack war der höchste der drei noch vergleichsweise einfach.
Am spannendsten sind allerdings die Ruinen. Hier gilt es zunächst mithilfe eines Kompass Spuren und Hinweise zu sammeln. Danach löst ihr nette Rätsel und findet als Belohnung besondere Gegenstände, die ihr wiederum mit eurem Alchemie-Können weiterverarbeitet. Die erzählerische Erklärung dessen ist ganz nett gemacht, sodass die Ruinen keine losgelösten Gimmicks sind.
Der größte Teil des Spiels, und auch derjenige, der am meisten Spaß macht, ist natürlich die Produktion via Alchemie. Wie auch schon in früheren Ablegern könnt ihr nicht nur Ausrüstung, sondern auch allerhand Gebräu erzeugen – die richtigen Materialien vorausgesetzt. Dabei braut ihr nicht nur für den eigenen Bedarf, sondern auch für eingehende Kunden. Neu ist hier der Fertigkeitenbaum, der euch so gut wie keine Restriktionen mehr vorgibt. Ihr entscheidet nun, wohin die Fähigkeiten-Reise gehen soll. Dennoch gilt: Manche Talente sind erst dann verfügbar, wenn Ryza eine bestimmte Stelle in der Story erreicht hat. Sehr cool: Durch den Skill-Tree könnt ihr tendenziell auch die Farming-Ergebnisse beeinflussen – sowohl Menge als auch Qualität.
Atelier Ryza 2 Lost Legends & the Secret Fairy – Detailänderungen bei Alchemie, größere beim Kampf
Das Crafting ist so einfach und dennoch komplex wie eh und je. So könnt ihr die unterschiedlichsten Objekte mit verschiedenen Werten herstellen. Dazu gibt es auch mehrere Möglichkeiten, an die Materialien zu kommen. Ein schönes Beispiel ist dazu: Kloppt ihr auf einen Baum mit der passenden Axt, bekommt ihr die besten Materialien. Tut ihr dasselbe mit falschen Gegenständen, ist das Ergebnis ein völlig anderes. Manche Aktivitäten benötigen allerdings von Beginn an die richtigen Werkzeuge.
Besagte Werkzeuge könnt ihr übrigens auch in den Kämpfen verwenden. Gegenüber dem Vorgänger hat sich am grundsätzlichen Prinzip nichts geändert. Die Kämpfe werden weiterhin via Active-Time-Battles ausgetragen. Wobei ATB vielleicht zu starr klingt, denn in Realität läuft die Action durchaus flotter und dynamischer ab als bei klassischen ATB-Systemen.
Standard-Angriffe generieren Aktionspunkte, die wiederum für die Fähigkeiten (Specials und Magie) eingesetzt werden. Auch Kombos lassen sich damit ausführen, die einen höheren Schadensmultiplikator haben. Neu ist, dass Kampfgegenstände nun einsetzbar, ohne aktiv ins Geschehen einzugreifen und diese nicht mehr verbraucht werden. Die KI-Kollegen sind ziemlich clever und unterstützen euch jederzeit tatkräftig. Solltet ihr nicht zufrieden sein, könnt ihr allerdings jederzeit deren Ziel kurzerhand ändern.
Grafisch reißt Atelier Ryza 2 Lost Legends & the Secret Fairy keine Bäume aus. Die Charaktere sehen hübsch aus, die Umgebungen wirken stimmig und die Spiegelungen nett. Leider aber ist die FPS unglaublich instabil – sowohl auf der PS4 Pro als auch auf der PS5. Beim Sound gibt es nichts zu klagen. Die Sprachausgabe ist komplett japanisch gehalten, während es englische oder eben japanische Untertitel gibt. Eine deutsche Lokalisierung gibt es dementsprechend nicht.