„Keiner kann ihn bremsen. Keiner macht ihm was vor. Immer der richtige Schuss. Immer zur richtigen Zeit.“ Wer diese Zeilen kennt, dem unterstelle ich eine großartige Kindheit. Bandai Namco Entertainment bringt mit Captain Tsubasa: Rise of new Champions endlich wieder den Klassiker auf die Konsole und begeistert mit einigen tollen Features sowie einer alternativen Story.
Captain Tsubasa: Rise of new Champions – Schnell und actionreich
Vielleicht habt ihr ja mal die alten Tsubasa Klassiker auf SNES, Sega oder PS1/PS2 gespielt und habt immer wieder eure Kindheit neu auf erleben lassen. Meist erinnere ich mich allerdings immer an Spiele, die unterbrochen werden mussten. Man musste dann in der Regel aus einem Drag & Drop Menü verschiedene Befehle raussuchen, um sich den nächsten Angriff oder taktischen Spielzug zurechtzulegen.
In Captain Tsubasa: Rise of new Champions sorgt Bandai Namco endlich für ein flüssiges Spielerlebnis, dass man dann auch wirklich Fußballsimulation nennen darf. Damit steigen wir auch direkt ins Geschehen ein. Neben Training und Versus-Modus (die sind selbsterklärend) habt ihr den Hauptstory Modus, der sich in 2 Bereiche unterteilt und den Online-Modus.
Captain Tsubasa: Rise of new Champions – Zwischen Top-Spin und Tigerschuss
Im ersten wählbaren Teil des Story Modus spielt ihr die Geschichte, wie man sie aus der Serie kennt. Als Tsubasa, der sich in seinem letzten Jahr in Japan befindet und mit Nankatsu die letzte Meisterschaft gewinnen will, bevor er nach Brasilien geht. Dabei werden sie wieder von den besten Fußballschulen des Landes gejagt, damit sie nicht den dritten Titel in Folge einfahren. Allen voran ewiger Rivale und Widersacher von Tsubasa: Kojiro Hyuga.
Neben vielen Cutscenes und Dialogen, kann man darüber hinaus Original-Situationen aus der Serie nachspielen, die einen immer wieder fesseln.
Startet ihr das 1. Spiel stellt ihr schnell fest, das ist nichts für schwache Nerven. Das Spiel ist sehr schnell und je nachdem wie ihr euch anstellt, geht es hin und her. Entscheidungen müsst ihr schnell treffen.
Nachdem ihr beispielsweise einen Gegenspieler gegenübertreten müsst, ist Reaktionsschnelligkeit gefragt. Entweder einen schnellen Pass spielen oder versuchen mit einem Dribbling vorbeizuziehen. Hierbei habt ihr einen Energiebalken über den Köpfen jedes einzelnen Spielers. Mit jeder Aktion, Sprint oder Schuss leert sich diese. Um die V-Zone und die Energie des individuellen Spielers aufzuladen müsst erfolgreich in euren Aktionen sein. Nehmt ihr dem Gegner den Ball ab, spielt einen erfolgreichen Pass oder schafft es 2 Gegenspieler in Folge auszudribbeln, boostet ihr euren aktuell angewählten Spieler und den gesamten V-Zone-Balken eures Teams.
Die V-Zone ist der individuelle Vorteil, den man sich erarbeiten kann. Habt ihr den Balken gefüllt, verbraucht ihr nach dem aktivieren weniger Energie für jede Aktion.
Klar gibt es Ausnahmeerscheinungen bei Captain Tsubasa: Rise of new Champions. Allen voran natürlich Tsubasa Ozora selbst, der mit seinen Top-Spin-Aktionen den Gegner schwindlig spielt und sein Team dadurch nach vorne treibt. Ebenso gibt es auch die Tachibana-Brüder, die mit akrobatischen Einlagen Tore erzielen. Oder natürlich den Brecher Hyuga, dessen Tigerschüsse unhaltbar sind.
Jedes Team verfügt über mindestens einen Starspieler, der eben auch über einen Sonderschuss oder Sonderflanke usw. verfügt. Je nachdem wie ihr die Tsubasa-Story spielt, könnt ihr mehrere Szenen aus dem Spiel freischalten und genießen, was den eigentlichen Reiz bei Captain Tsubasa: Rise of new Champions ausmacht.
Captain Tsubasa: Rise of new Champions – Ein neuer Held
Der zweite Teil des Story-Modus ist dann schon individueller. Ihr müsst aus den Schulen Furano, Musashi oder Toho eine aussuchen und dort stellt ihr euren eigenen Spieler rein, welcher mitten in der Geschichte eingegliedert wird und Teil der neuen Liga-Geschichte wird.
In diesem Teil der Geschichte fährt ihr im Anschluss an die japanische Meisterschaft zur Jugend-Weltmeisterschaft und tretet gemeinsam mit Japan gegen die anderen großen Nationen des Fußballs an.
Auf der internationalen Bühne sind die gegnerischen Spieler aber um einiges anspruchsvoller und dort schaltet ihr nach und nach weitere Aktionen, in Zusammenarbeit mit euren Mitspielern frei und könnt dadurch mehr Eigenschaften freischalten.
Euer eigener Charakter indes profitiert von jedem Spiel. Neben Erfahrungspunkten könnt ihr euch Punkte zur gemeinsamen Freundschaft mit anderen sammeln, um euer Portfolio an Aktionen nach und nach zu erweitern. Denn neben den Standardeigenschaften, könnt ihr auch den Top-Spin oder den Tigerschuss erlernen und diese dann im Spiel anwenden.
Die Story eures eigenen Helden geht auch etwas länger, als die Tsubasa-Story und birgt natürlich auch neue Ereignisse.
Captain Tsubasa: Rise of new Champions – Wer will sich mit mir messen?
Wie zu jedem guten Spiel, darf auch bei Captain Tsubasa: Rise of new Champions der Online-Modus nicht fehlen. Dieser ist schnell erklärt und einfach aufgebaut. Ihr spielt eine Saison, die etwa 60 Tage geht. Mit jedem Sieg steigt eure Bewertung und ihr steigt dementsprechend die Ligen auf. Die ersten 3-4 Ligen sind relativ einfach, da ihr da größtenteils nur gegen die KI spielt.
Erst ab der „Silbernen Liga“ spielt ihr nur noch gegen anderen Spieler aus aller Welt. Euer Team könnt ihr hierbei jederzeit komplett individuell anpassen. Die Spieler könnt ihr aus dem gesamten Spielerpool nehmen und müsst lediglich die Gesamtkosten des Teams niedrig halten. Nach jeder Partie und nach jedem Aufstieg gibt es Belohnungen, mit denen ihr euren Charakter oder verschönern könnt, oder eure Freundschaft zu anderen Spielern verbessern könnt.
Fazit:
Für mich ist das Spiel ein wahres Highlight, da ich bereits in meiner Kindheit fasziniert von Tsubasa und Co. war. Endlich gestaltet sich das Spiel flüssig und man muss sich nicht durch etliche Menübefehle kämpfen, um einen einfachen Pass zu spielen. Teilweise ist das Spiel leider zu leicht, selbst auf der höchsten Schwierigkeitsstufe sah ich mich zu keiner Zeit ernsthaft herausgefordert.
Auch sind die Stärken der Teams so unterschiedlich, dass man theoretisch mit einer einfachen Mannschaft, die nur über einen durchschnittlichen Star verfügt, kaum eine Chance gegen andere Teams hat. Doch es sind alle bekannten Charaktere aus Japan, sowie aus den Nationalmannschaften vorhanden und auch alle Spezialaktionen sind verfügbar. Gerade wenn man sich an die Originalserie hält und das Spiel genauso spielt, erfreut man sich, wenn mitten im Spielgeschehen eine Cutscene das Spiel in andere Bahnen lenkt. Die Superschüsse hinterlassen immer einen massiven Krater im Boden, der auch über die gesamte Spielzeit zu sehen ist. Für Nichtfans könnten die Dialoge und der kurze Story Modus nervig sein, aber das Spiel sollte bei keinem Fan fehlen. Auch für FIFA oder PES Spieler ist es eine willkommene Abwechslung und dürfte vor allem bei Freundesduellen zu spaßigen Abenden führen.