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Fairy Tail zeigt sehr deutlich, dass es ein Spiel nur für hartgesottene Fans ist. Im Test erkläre ich euch, warum Neulinge sich wahnsinnig schwertun dürften und warum das Spiel eine derart eng gefasste Zielgruppe besitzt. Was kann das Spiel der (sehr) beliebten Anime- und Mangareihe von Hiro Mashima?

Fairy Tail basiert auf den Storyarcs „Grand Magic Games“ und „Tartaros“, die ihr beide im Rahmen der üppigen Hauptquest absolviert. Dabei wird gleich zu Beginn deutlich: Wer die Serie nicht kennt, fühlt sich verloren. Die erste Zwischensequenz zeigt den Kampf mit Hades und überliefert gleichermaßen ein Tutorial für das Kampfsystem des Spiels. Aber dazu später mehr. Wenn ich gleich zu Beginn des Spiels etwas zu meckern habe, dann wäre es die Abwesenheit eines „Was bisher geschah“. Stattdessen musste ich mich mehrere Stunden einlesen, welchen Namen ich womit assoziieren muss.

An dieser Stelle will ich auch ausdrücklich darauf hinweisen: Fairy Tail hat keine deutschen Untertitel! Es gibt lediglich die japanische Sprachausgabe und englische Untertitel. Hinzu kommt, dass gerade in Kämpfen oder beim Vorbeilaufen auch japanische Phrasen fallen, die dann nicht mehr untertitelt sind. Wenn ihr Japanisch könnt – kein Problem. Doch die meisten von euch werden das vermutlich nicht können, sodass ihr mit den Aussagen dann nichts anfangen könnt. Ärgerlich und vor allem unnötig.

Fairy Tail – Gildenmeister

Nach der ausführlichen ersten Zwischensequenz finden wir unsere alte Gilde in einem desolaten Zustand wieder. Natsu und Lucy wollen uns helfen, diese wieder auf Vordermann zu bringen, sodass eines der wichtigen Ziele ist: Den alten Glanz wiederherstellen. Und das passiert, indem ihr Quests absolviert. Bei der Teamkomposition sind euch zu Beginn noch wenige Freiheiten gegeben, das ändert sich aber im späteren Verlauf des Spiels. Da es auch keinen richtigen Helden gibt, könnt ihr den Anführer jederzeit wechseln. Innerhalb der Quests trefft ihr auf altbekannte Charaktere des Animes/Mangas, darunter Carly, Happy, Laxus oder Jellal.

Das Gildenhaus dient einerseits als Quartier, andererseits könnt ihr dort allerhand Operationen vornehmen. Dazu gehört besagte Teamkomposition oder auch die Verbesserung von Fähigkeiten. Je weiter ihr den Ruf ausbaut und das Quartier upgraded, desto umfassender ist das Angebot an Aufgaben und Möglichkeiten.

Eine offene Spielwelt gibt es derweil nicht. Stattdessen gibt es eine Gebietskarte, auf der Städte und Wildnis abgebildet sind. Letztere sind nichts anderes als kleine Areale, die wenig Auslauf bieten. Hier trefft ihr auf verschiedene Monster, die nicht mehr und nicht weniger als Questfutter dienen. Dabei wird deutlich: Die Variation an Monstern ist ungemein gering, sodass sich hier eine Art Übersättigung einstellt. Diese Monotonie zieht sich auch durch die Quests, die lediglich das Einmaleins der JRPGs durchspielen.

Rundenbasierte Old-School-Kämpfe – Das Highlight des Spiels

Fairy Tail setzt auf ein sehr klassisches, rundenbasiertes Kampfsystem. Wenn ihr eine Marschrichtung braucht: Final Fantasy I bis IX sind hier gute Anhaltspunkte. Eure Gegner sind auf einem Spielbrett positioniert, sodass ihr Zauber mit unterschiedlicher Wirkungsreichweite gut geplant ausführen solltet. Und selbstverständlich gilt es die Monster genauestens zu studieren, damit ihr deren Schwächen (und Stärken) kennt, um so die ohnehin einfachen Kämpfe im Handumdrehen zu erledigen. Im Stile von Final Fantasy Brave Exvius gibt es dann noch sogenannte Chains, also die dann auslösen, wenn ihr einen gleichen Typ von Magie hintereinander wirkt.

In den Kämpfen kommt überdies das Freunde-Feature zum Tragen. Je besser sich eure Charaktere untereinander verstehen, desto besser und mächtiger die Chain. Insgesamt weist das Kampfsystem allerhand Nuancen auf. Dadurch entsteht zeitweise der Eindruck, ein durchdachtes JRPG zu spielen. Im Vergleich dazu wirkt Fairy Tail nämlich wie ein Spiel von der Stange.

Im Gegensatz zu anderen JRPGs gibt sich Fairy Tail in Puncto Crafting sehr bescheiden. Den Loot von Monstern nutzt ihr im Grunde nur für sogenannte Lacrima. Diese lassen sich ausrüsten, um so Fähigkeiten zu verbessern. Mehr als das gibt es leider nicht.

Wenn ihr die Story-Arcs aus dem Fairy Tail Anime/Manga kennt, wisst ihr auch, dass eines der Highlights das Turnier der Zauberer ist. Dabei versucht das Spiel die grundsätzliche Idee halbwegs gescheit in die Tat umzusetzen. Mit mäßigem Erfolg. Anstatt euch viele Freiheiten zu geben, um andere antretende Gilden kennenzulernen, schickt euch das Spiel von einer (gescripteten) Zwischensequenz in die nächste. „Garniert“ wird das Ganze mit abschließenden Kämpfen. Zwar ist durch die Vorlage klar, wer gewinnt und wer verliert – etwas mehr an Möglichkeiten hätte dem Spiel nicht geschadet.

Verschenktes Potenzial an jeder Ecke

Und das ist symptomatisch für Fairy Tail. Egal wie, egal wo, egal wann – der Eindruck, dass das Spiel so viel mehr hätte sein können, tut sich ständig auf. Dass es besser geht, beweisen schließlich Spiele wie Naruto Shippuden oder die Dragon Ball-Reihe.

Optisch macht Fairy Tail einen soliden Eindruck. Die Animesequenzen sind schick gemacht und die Hintergründe können sich definitiv sehen lassen. Schade nur, dass die Charaktere selbst nicht mithalten können und das Ganze von hölzernen Animationen geplagt ist. Die Sprecher hingegen liefern eine sehr gute Arbeit ab, sodass zu jeder Zeit Anime-Feeling aufkommt. Auch der Soundtrack weiß mit bekannten Melodien zu überzeugen und stellt für Fans/Kenner der Reihe eines der Highlights dar.

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