Im Test beweist Ys IX Monstrum Nox, dass es ein grundsolider Ableger der Reihe ist. Das JRPG ist dabei nicht nur für Veteranen, sondern auch Neulingen zu empfehlen, die sich abseits der Mainstream-Rollenspiele umschauen möchten. Welche Neuheiten euch im inzwischen neunten Spiel erwarten und worum es geht, erfahrt ihr in den nachfolgenden Zeilen des Artikels!
Ys IX Monstrum Nox beginnt damit, dass Adol und sein Kumpel Dogi in Balduq eintreffen, der Hauptstadt der sogenannten „Prison City“. Der Name entstammt der alten Romun Imperiums-Zeit, in der die Stadt erobert und folglich umbenannt wurde. Adol, beim Erreichen der Tore, wird umgehend verhaftet und befragt. Die Fragen: Inwiefern war er involviert beim Versenken der alten Romun Kriegsschiffe in Ys VI? Natürlich kann Adol entkommen, wird hierbei allerdings von einer mysteriösen Frau mit einem magischen Pfeil verwundet. Und aufgrund des magischen Pfeils hat Adol nun Superkräfte, die ihn in das titelgebende Monstrum verwandeln.
Und hier ist der Clou: Adol ist nicht der einzige. Insgesamt gibt es sechs von ihnen und alle sind verflucht. Der Fluch: Keiner kann Balduq City verlassen und wird regelmäßig zum „Grimwald Nox“ beschworen. Hierbei handelt es sich um eine andersweltliche Sphäre, wo seltsame Monster bekämpft werden müssen. Damit wird auch schnell klar: Ys IX Monstrum Nox spielt in eben dieser Stadt. Zudem dürft ihr die naheliegenden Außenbereiche erkunden, sodass der neunte Ableger der größte der Reihe ist.
Ys IX Monstrum Nox – Altbekanntes Kampfsystem
Auch die Verteidigungskämpfe aus Ys VIII kehren zurück – diesmal in der Form von Nox. Im Gegensatz zum Vorgänger finden diese allerdings nicht mehr zu ungünstigen Zeitpunkten statt (beispielsweise während der Erkundung eines Dungeons). Stattdessen erlebt ihr diese im Rahmen fest vorgegebener Story-Events oder wenn ihr diese explizit aktiviert. Die Verteidigungskämpfe lassen euch gegen mehrere Wellen von Feinden antreten. Tower Defense ist hier vermutlich der beste Vergleich, um das Ganze zu beschreiben. Der Unterschied ist aber, dass alle sechs Monstrum am Kampf teilnehmen, wenngleich ihr weiterhin nur die eigene Party steuert und die KI den Rest übernimmt.
Ebenfalls zurück sind die Items aus dem Vorgänger, mit denen ihr die Angriffs-Attribute eurer Mitstreiter verbessern könnt. Hierbei ist zu beachten, dass jeder Held verschiedene Angriffsattribute, sprich Slash, Shot oder Strike, besitzt und diese unterschiedliche effektiv gegen verschiedene Gegner sind. Während Ys VIII Ausrüstung erst zum Ende des Spiels einführte, könnt ihr in Ys IX Monstrum Nox viel früher davon Gebrauch machen. Damit ist auch der Schwierigkeitsgrad merklich gesenkt.
Ys IX Monstrum Nox – Monströse Fähigkeiten
Die größte Neuerung betrifft allerdings die Monstrum Superkräfte. Sobald sich ein neuer Charakter der Truppe anschließt, werden die Kräfte mit den anderen geteilt. Damit können alle dieselben Sachen verwenden. Während diese Fähigkeiten eigentlich für die Kämpfe gedacht sind, so lassen sie sich auch außerhalb benutzen – etwa Adols „Crimson Line“, womit ihr euch teleportieren könnt. Es gibt noch mehr solcher Fähigkeiten, die euch Wände hochlaufen lassen oder ein Doppelsprung, den es erst spät im Spiel gibt.
Während die ganzen Möglichkeiten, die Map zu erkunden groß sind, so ist die eigentliche Erkundung eher langweilig. Das liegt daran, dass es einfach viel zu wenig zu sehen oder erleben gibt. Das hat Teil 8 – trotz der deutlich eingeschränkteren Optionen – wesentlich besser gemacht. Zudem wirkt die Welt an vielen Orten langweilig, leb- und lieblos. Auch etwas nervig, aber storytechnisch erklärt: Es steht euch nur ein kleiner Teil der Welt zur Verfügung. Der Rest wird sukzessive freigeschaltet. Daraus entsteht auch eine arge Linearität, die der Serie gar nicht so gut steht.
Schließlich zieht sich das auch durch die Storyline, die sehr ähnliche Strukturen aufweist wie Falcom-Spiele (Trails of Cold Steel oder Tokyo Xanadu beispielsweise). Dort sind die Titel in mehrere Kapitel unterteilt und gerade die ersten konzentrieren sich stärker auf die Charaktere. Und so ist es nicht weiter überraschend, dass Ys IX Monstrum Nox sich erst einmal auf die Charaktere konzentriert. Schade nur, dass der Antagonist des Spiels keinerlei Relevanz für das große Ganze hat. Der echte Feind kommt aus dem Nichts, quasi. Immerhin: Die Party selbst besteht aus liebenswürdigen Charakteren.
Ys IX Monstrum Nox – Technisch eher mau
Grafisch sieht Ys IX Monstrum Nox eher bescheiden aus. Gegenüber dem Vorgänger gibt es kaum Neuerungen zu vermerken. Generell lässt sich das Spiel in die Budget-Schiene in Punkto Grafik stellen. Echte Highlights gibt es hier kaum. Die englischen Sprecher sind eher schwach, während die japanischen Sprecher eine sehr gute Leistung abliefern. Mein Tipp daher: Spielt mit der japanischen Sprachausgabe und wählt die englischen Untertitel. Und falls ihr euch wundert: Nein, deutsche Untertitel gibt es nicht. Das im Spiel verwendete Englisch ist allerdings eher simpel gehalten.