Man kann von Call of Duty halten, was man will – aber die Serie liefert Jahr für Jahr eine verlässliche Dosis Adrenalin. In Call of Duty: Black Ops 6 finden wir alles, was Fans erwarten: eine spannende Kampagne, hektische Multiplayer-Gefechte und den vertrauten Zombie-Modus. Doch dieses Mal bringt Treyarch ein paar frische Ideen mit, die das Spielgefühl aufmischen – Stichwort: Omnimovement. Was sich nach einem schicken Begriff anhört, hat tatsächlich einen Einfluss auf das Gameplay, wie man ihn nur selten erlebt. Dazu eine Story, die sich wie ein Hollywood-Blockbuster anfühlt. Doch funktioniert das alles auch im Gesamtpaket? Mehr dazu erfahrt ihr in den nachfolgenden Zeilen.
Call of Duty: Black Ops 6 – Blockbuster mit Wendungen und Chaos
Die Kampagne in Call of Duty: Black Ops 6 ist in vielerlei Hinsicht ein cineastisches Erlebnis. Sie führt uns zurück in das Jahr 1991, in eine Welt voller Geheimnisse und Intrigen, kurz nach dem Kalten Krieg. Eine neue zentralen Bedrohung für die Menschheit ist eine dunkle Organisation namens Pantheon, die im Hintergrund ihre Fäden zieht. Was wie ein klassischer Agententhriller beginnt, entwickelt sich schnell zu einer explosiven Mischung aus Action und Spannung, die mich bis zur letzten Sekunde fesselt. Die Story hat ihren eigenen Stil und funktioniert, gerade weil sie sich zwischen realistischen Ansätzen und komplett übertriebenen Szenen bewegt. Es ist ein Balanceakt, aber einer, der Spaß macht.
Besonders gelungen in Call of Duty: Black Ops 6 sind die Charaktere. Alte Bekannte wie Frank Woods und Russell Adler sind mit dabei, unterstützt von neuen Gesichtern, die sich schnell in die Black Ops-Familie einfügen. Auch wenn sie nicht alle tiefschürfende Persönlichkeiten sind, so tragen sie doch positiv zur Spielatmosphäre bei. Und gerade Woods, der nun im Rollstuhl sitzt, zeigt, wie viel Gewicht das Leben als Soldat mit sich bringt. Er verkörpert die Opfer, die das Kämpferdasein fordert, und erinnert uns daran, was dieser Charakter über die letzten Jahrzehnte durchgemacht hat.
Im Puncto Gameplay bietet die Kampagne in Call of Duty: Black Ops 6 eine gelungene Mischung. Hier gibt es von allem etwas: mal Missionen mit offenen Ansätzen, bei denen wir die Reihenfolge unserer Ziele selbst festlegen, mal extrem geskriptete Action-Momente, die wie eine Szene aus einem Film ablaufen. Und ja, es gibt auch skurrile Elemente. Eine Mission, die so verrückt wird, dass sie fast ins Übernatürliche abdriftet, bringt einen Hauch von Horror ins Spiel und gibt dem Ganzen eine besondere Würze. Ob Casino-Überfälle, Stealth-Missionen oder Feuergefechte in engen Räumen: Es fühlt sich an wie ein Best-of der Call-of-Duty-Momente, nur diesmal noch bunter und abwechslungsreicher.
Die Schießereien? Intensiv und befriedigend. Jede Kugel hat Gewicht, jeder Treffer ist spürbar. Gerade im Vergleich zu älteren Teilen wirkt das Waffenverhalten reifer, fast schon wie in Modern Warfare. Blutwolken, Kopfschuss-Effekte und das dumpfe Geräusch bei Treffern tragen dazu bei, dass jede Schussabgabe realistisch wirkt. Kurzum: Die Kampagne in Call of Duty: Black Ops 6 ist ein Erlebnis, das mit packender Atmosphäre, cooler Action und überraschenden Wendungen uns im Test überzeugt hat. Für Fans der Serie und alle, die eine knackige Story mit viel Bombast suchen, ist die Kampagne eine klare Empfehlung.
Call of Duty: Black Ops 6 – Multiplayer mit Tempo, Chaos und taktische Tiefe
Dann kommen wir zu dem, worauf die meisten wahrscheinlich am heißesten sind – den Multiplayer. In diesem Jahr ist Treyarch ein großes Wagnis eingegangen: Omnimovement. Diese Mechanik verändnert die Art und Weise, wie man sich bewegt, und bringt eine dynamische Komponente ins Spiel, die den meisten Shooter-Fans gefallen dürfte. Ein Sprung in jede Richtung, während man den Finger am Abzug hat? Willkommen in Call of Duty: Black Ops 6. Die Möglichkeit, in alle Richtungen zu rennen und sich schnell auf den Boden zu werfen, schafft nicht nur mehr Bewegungsfreiheit, sondern bringt auch ein neues Level an Spektakel in die Matches.
Omnimovement ist kein reines „Super-Move-Feature“. Es sieht cool aus, keine Frage – aber es braucht Übung und Timing, um es effektiv einzusetzen. Wer zu übermütig durch die Gegend hechtet, landet schnell im Fadenkreuz der Gegner. Denn mit all den neuen Möglichkeiten kommt auch ein höheres Risiko: Unachtsames Hineinspringen in ein Feuergefecht wird sofort bestraft. Um ehrlich zu sein, ist es eine Mechanik, die das Spiel zwar bereichert, aber auch nicht immer praktisch ist. Seitliches Springen funktioniert in bestimmten Situationen gut, aber für viele bleibt der klassische Slide die effektivere Wahl. Omnimovement fügt also eine Ebene hinzu, ohne das Grundgerüst über den Haufen zu werfen.
Das Herzstück des Multiplayers in Call of Duty: Black Ops 6 ist und bleibt jedoch das Gunplay. Das Waffengefühl ist hervorragend, und gerade das XM4 ist eine Wucht, wenn man es erst einmal mit dem Gunfighter-Wildcard-Modifikator aufgerüstet hat. Jede Waffe fühlt sich einzigartig an, und egal ob man lieber mit Scharfschützengewehren oder SMGs unterwegs ist, die Karten bieten immer den passenden Spielraum. Rewind etwa kombiniert lange Gänge mit engen Räumen und bietet ein gutes Gleichgewicht zwischen Distanz und Nahkampf.
Die Modi in Call of Duty: Black Ops 6 sind leider weniger innovativ. Hier setzt Treyarch vor allem auf Bewährtes: Team-Deathmatch, Control, Kill Confirmed und andere klassische Modi sind dabei. Der neue „Kill Order“-Modus, bei dem ein Spieler zum High-Value-Target wird, hat zwar Potential, doch oft ignorieren Spieler einfach das Ziel und spielen es wie ein reguläres Deathmatch. Besonders wenn man mit Freunden spielt, macht dieser Modus Spaß, doch allein geht der Fokus schnell verloren. Ein wenig schade, dass Treyarch sich hier nicht mehr getraut hat. Trotzdem bleibt der Multiplayer unterhaltsam, abwechslungsreich und ein echtes Highlight für Fans des schnellen, adrenalingeladenen Gameplays.
Call of Duty: Black Ops 6 – Altbewährtes Modell im Zombie-Modus
Was wäre ein Call of Duty ohne den Zombie-Modus? Auch in Call of Duty: Black Ops 6 ist er wieder dabei. Für viele Spieler ein unverzichtbarer Teil der Spielserie, ist dieser Modus seit Jahren beliebt. Doch wer auf große Innovationen gehofft hat, wird enttäuscht sein: Der Zombie-Modus bleibt im Wesentlichen derselbe wie eh und je. Treyarch setzt auf das altbewährte Rezept und liefert genau das, was Fans erwarten. Das ist für Veteranen der Serie sicher erfreulich, doch Neulinge oder Spieler, die auf Innovation hoffen, könnten hier enttäuscht sein.
Diesmal führt er uns in ein heruntergekommenes Gefängnis – eine düstere, beklemmende Umgebung, die eine dichte Atmosphäre schafft und die Spannung aufrechterhält. Die Untoten kommen in Wellen, die Waffen liegen bereit, und wir kämpfen uns durch die Hallen dieses Gefängnisses.
Ein Problem, das für manche ein echter Störfaktor ist, ist der Sound. Zombie-Sessions sind laut, chaotisch und für einige ein akustisches Durcheinander. Die vertrauten Geräusche von stöhnenden Zombies, MG-Feuer und explodierenden Köpfen schaffen zwar die typische Call-of-Duty-Stimmung, können aber, besonders wenn man mit Kopfhörern spielt, schnell die Nerven strapazieren. Aber wer den Zombie-Modus liebt, kennt das und wird trotzdem Spaß haben. Es ist ein Modus, der für Koop-Sessions mit Freunden perfekt ist und auch viele von uns in diesem Jahr wieder mit vielen Stunden fesseln dürfte.
Call of Duty: Black Ops 6 – Eine ordentliche Performance mit kleinen Macken
Technisch hat Call of Duty: Black Ops 6 einiges zu bieten. Die Charaktermodelle sind detailliert, die Umgebungen atmosphärisch, und besonders auf dem PC läuft das Spiel erstaunlich stabil. In den Fahrzeug-Missionen, die immer mal wieder vorkommen, wirkt die Fahrphysik zwar recht simpel, doch das tut dem Spielspaß keinen Abbruch. Die technische Basis des Spiels fühlt sich solide an und zeigt, dass Treyarch mit der Modern Warfare-Engine vertrauter geworden ist.
Trotzdem ist nicht alles perfekt. Es gibt gelegentlich kleine Fehler und Bugs, die das Spielerlebnis trüben. Hier und da kam es während des Tests zu Abstürzen, und auch die Benutzeroberfläche zeigt sich noch nicht ganz optimiert. Wer Hardcore-Modi bevorzugt, muss erst in den Filteroptionen die passenden Einstellungen suchen – eine kleine Unannehmlichkeit, die gerade in hitzigen Multiplayer-Sessions irritierend sein kann. Zudem wechselt das Spiel oft zurück in den Standard-Modus, was dazu führt, dass man erst beim Starten des Matches merkt, dass man wieder im falschen Modus ist. Die Bugs sind nicht gravierend, aber es bleibt Raum für Updates und kleineren Verbesserungen.