Im Test zeigt Plants vs Zombies Schlacht um Neighborville, dass es trotz seiner deutlichen Schwächen absolut solide ist. Aufgrund der insgesamt guten Spielerfahrung entsteht ein ordentlicher Titel, der für jüngere Spieler bestens geeignet ist. Was das Spiel auszeichnet und woran die Reihe auch heute noch kränkelt, erfahrt ihr in den nachfolgenden Zeilen des Artikels.
Gleich vorneweg will ich sagen, dass Plants vs Zombies Schlacht um Neighborville kein großartiger Schritt nach vorne ist, sondern vielmehr die Kontinuität der Reihe bewahrt. Zudem haben die Entwickler bei PopCap Vancouver eine Menge dafür getan, Spielelemente miteinander besser abzustimmen, um so das Gesamterlebnis zu optimieren. Einerseits lieben Fans beispielsweise die superb gestalteten Maps und die Reinheit des Originals. Andere wiederum lieben die zahllosen Charakterklassen von Garden Warfare 2 und die Möglichkeiten, die sich aus deren Flexibilität ergaben. Und doch darf nicht vergessen sein, welch Balancing-Probleme eben diese Unmengen von Optionen lieferten. Der neueste Ableger dürfte nun eine weitere Platte von Fans hinzufügen: Jene, die sich in den PvE Zonen austoben und Schätze sammeln wollen.
Plants vs Zombies Schlacht um Neighborville – Berieselter Veröffentlichungsstil
Um die Spieler auf die neuen Elemente des Spiels vorzubereiten, wählten die Entwickler ein etwas anderes Veröffentlichungsmodell. Anstatt die Gießkanne in einem Rutsch zu entleeren, haben sie tröpfchenweise das Wasser auf die Blumen gegossen. Das begann damit, dass die gänzlich neue 4vs4 Battle Arena erschien und wenig später auch die offene PvE Story Zone. Aufgrund der verzögerten Veröffentlichungstaktik ließen sich die Einzelspielerinhalte nicht innerhalb weniger Stunden abgrasen, wodurch dem Spiel letztlich auch nicht die Luft zum Atmen genommen wurde. Zudem konnten die Entwickler dadurch spätere Inhalte besser auf die Wünsche der Spieler justieren.
Inzwischen sind auch die meisten Early Access Restriktionen gefallen. Sowohl die Pflanzen als auch die Zombies verfügen über ihre Hauptquartiere und der Vergnügungspark steht ebenso offen. Im besagten Hauptquartier wählt ihr nun zwischen PvP und PvE sowie verschiedenen aberwitzigen Minispielen. Standardmäßig trefft ihr hier auf andere Spieler, wobei es euch freisteht, private Lobbys zu eröffnen. Einer meiner Kritikpunkte an den Lobbys ist: Sie sind mir ein Ticken zu unübersichtlich. Zwar lassen sich kosmetische Änderungen, Charakterupgrades und dergleichen auch aus dem Startmenü heraus anpassen, doch für viel zu viel gilt es den richtigen Ansprechpartner zu finden.
Die PvE Missionen stellen in gewisser Weise den Fokus des Spiels dar. Dabei gibt es drei sehr unterschiedliche Zonen. Mount Steep für die Pflanzen, Weirding Woods für die Zombies sowie Town Center für beide Fraktionen. Jede davon besitzt seine eigenen Missionen, Belohnungen, Sammelgegenstände und überraschend coole Bosskämpfe. Weiterhin lassen sich alle Missionen mit so ziemlich jedem Charakter absolvieren – alleine oder mit Freunden. Während die Story-Quests per se wenig spannend wirken, so überzeugen die Charakter-Designs sowie der insgesamt witzige Stil des Spiels umso mehr.
Mehr vom Gleichen im PvP-Segment
Die kompetitive Seite von Plants vs Zombies Schlacht um Neighborville hat wenige große Änderungen gegenüber Garden Warfare 2 erhalten. Die oben erwähnten Klassenvarianten sind raus und die Booster Packs verschwunden. Stattdessen gibt es nun 20 vordefinierte Charaktere, wobei jede Seite drei neue Klassen erhält Überdies haben die zuvor einmaligen Verbrauchsgegenstände für Münzen nun einen schlichten Cooldown. Anstelle der Klassenvarianten treten nun statische Fähigkeiten und ausrüstbare Upgrades, die ihr jederzeit wechseln könnt. Zu diesen Upgrades zählen etwa Lebensregeneration für jeden Kill oder eine schnellere Akkumulation von XP. Natürlich könnt ihr nicht unendlich viele Upgrades ausrüsten und die mächtigeren verschlingen mehr Platz als die kleineren Perks.
Dieses System ist merklich eleganter, wenngleich weniger komplex als das in Garden Warfare 2. Ich sehe aber den Vorteil darin für PopCap Vancouver: Der Balancing-Albtraum dürfte sich nicht wiederholen. Die PvP Modi bestehend aus 12vs12 Turf Takeover, 8vs8 Team Vanquish, Gnome Bob und Suburbination sind Kennern bereits bekannt. Neu ist die oben bereits erwähnte 4vs4 Battle Arena, in der Spieler nur ein Leben haben und keinen Charakter mehr als ein Mal pro Runde wählen können.
Optisch und akustisch weiß Plants vs Zombies Schlacht um Neighborville durchaus zu gefallen. Die Designs der Charaktere sind ungemein liebevoll und die Musik im Hintergrund passt sehr gut zum Spielgeschehen.