In der Finsternis der fernen Zukunft gibt es nichts als Krieg. Doch mit dem ewigen Krieg gegen die Feinde der Menschheit hat man in Warhammer 40.000 Rogue Trader eher wenig zu tun. Um was es in dem neuesten Spiel von Owlcat geht und wie es uns gefallen hat, erfährst du in folgendem Artikel.
Warhammer 40.000 Rogue Trader – Ein neuer Freihändler erscheint
Die Freihändler, die Elite des Imperators, wurden auserkoren, sich ins Unbekannte zu stürzen und die Grenzen des Imperiums der Menschheit zu erweitern. Ihre Aufgabe ist es, neue Kolonien zu gründen, alte Kolonien der Menschheit wieder einzugliedern und vor allem neue ressourcenreiche Planeten zu finden und auszubeuten. Wir gehören der Valancius Dynastie an und wurden von unserer Verwandten und momentanen Anführerin Theodora von Valancius auf ihr Leerenschiff in die Koronus-Ausdehnung gebracht.
Dort will sie uns in ihrem Gefolge haben und schauen, ob wir oder einer der anderen Verwandten ein würdiger Nachfolger werden könnte. Doch kommt es zu einer plötzlichen Meuterei durch Kultisten des Tzeentch auf dem Schiff. Infolgedessen sterben Theodora und die anderen Verwandten, und wir werden zum neuen Freihändler. So beginnt unsere Reise durch die Koronus-Ausdehnung, um Ruhm für die Familie von Valancius zu erlangen und dabei herauszufinden, was die Ketzer in der Koronus-Ausdehnung vorhaben.
Wir haben am Anfang die Wahl, einen der drei vorgefertigten Charaktere zu spielen oder uns einen eigenen zu erschaffen. Wenn man sich einen eigenen Charakter erschaffen möchte, hat man viel Auswahl. So kann man unter anderem entscheiden, von welcher Heimatwelt man kommen möchte. Hat man auf einer Todeswelt um sein Überleben gekämpft, wurde man in der Leere des Alls geboren oder vielleicht auch etwas ganz anderes. Eine Klasse wie in Baldurs Gate 3 gibt es in Warhammer 40.000 Rogue Trader nicht. Der Charakter erhält Eigenschaften, Fertigkeiten und Fähigkeiten über Ursprung und Doktrinen. Zusammen ergeben sie eine Art Klasse.
Die vier Doktrinen – Krieger, Soldat, Agent und Offizier – geben vor allem die Spielart an. So kann man einen Psioniker mit der Krieger-Doktrin spielen und im Nahkampf Feinde mit Schwert und Psikräften bekämpfen oder auch einen Adligen spielen, der mit der Offizier-Doktrin hinten steht und die anderen Verbündeten unterstützt. Ab Level 16 kann man nochmal zwischen drei Doktrinen wählen und seinen Charakter in eine bestimmte Richtung spezialisieren. Dann wählt man noch einen Triumph und seine dunkelste Stunde und verteilt noch ein paar Punkte auf seine Eigenschaften – und schon ist man fertig mit der Herstellung des Charakters.
Warhammer 40.000 Rogue Trader – Mit Bolter und Schwert gegen Ketzer
Zwar sind wir mit dem Freihändler nicht im permanenten Krieg der Menschheit gegen Chaos und Xenos an vorderster Front, doch auch der Freihändler und sein Gefolge müssen häufig kämpfen. Diese Kämpfe sind ziemlich brutal und in den höheren Schwierigkeitsstufen taktisch äußerst fordernd. Sofern man nicht in einen Hinterhalt gerät, beginnt man den Kampf mit der taktischen Phase. In dieser Phase kann man sich und seine Gefolgschaft vorteilhaft positionieren und seine ersten Schritte planen. Nach dieser Phase werden Gefolge und Gegner je nach Höhe ihrer Initiative aktiviert. Ein Charakter besitzt zu Beginn seiner Runde eine bestimmte Anzahl von Bewegungspunkten und Aktionspunkten. Mit Bewegungspunkten bewegt man seinen Charakter und mit Aktionspunkten kann man Fähigkeiten einsetzen.
In Warhammer 40.000 Rogue Trader ist es besonders wichtig, was man zuerst aktiviert, denn hier gibt es die sogenannten Angriffsaktionen. Dies sind zumeist Aktionen, die einem oder mehreren Gegnern Schaden zufügen. Wenn man diese Aktionen einsetzt, kann man keine anderen Angriffsaktionen einsetzen und verliert zudem seine gesamten Bewegungspunkte. Andere Aktionen, die Buffs oder Debuffs verteilen, können danach noch eingesetzt werden. Doch gibt es natürlich auch Fähigkeiten und Ausrüstung, die es einem erlauben, sich trotzdem zu bewegen oder mehrmals anzugreifen.
Das Besondere im Kampf bei Warhammer 40.000 Rogue Trader ist jedoch die Dynamik. Durch die Dynamik können Heldentaten und Verzweiflungstaten eingesetzt werden. Diese besonderen Fähigkeiten können einen verloren geglaubten Kampf noch zu einem Sieg führen. Jedes Mal, wenn ein Gegner getötet oder ein Verbündeter, der noch keine Heldentat oder Verzweiflungstat eingesetzt hat, an der Reihe ist, erhöht sich die Dynamik und Heldentaten können genutzt werden. Doch wenn Gruppenmitglieder sterben, fällt die Dynamik und Verzweiflungstaten können genutzt werden. Der Unterschied zwischen diesen Fähigkeiten ist, dass eine Verzweiflungstat nach dem Einsatz negative Folgen hat.
Nicht weniger wichtig sind Verletzungen und Traumata. Sobald ein Verbündeter außerhalb des Kampfes oder mehr als die Hälfte seiner Wunden innerhalb des Kampfes an Schaden erhält, bekommt der Charakter eine frische Verletzung. Diese geben nur kleine Mali auf die Entschlossenheit und sind einfach zu heilen. Frische Verletzungen können, wenn sie nicht schnell genug behandelt werden, zu alten Verletzungen werden, welche schwieriger zu heilen sind. Sobald man drei Verletzungen erhalten hat oder ein Charakter während des Kampfes stirbt, entsteht ein Trauma. Diese Traumata geben einem schwerwiegende Mali und man kann sie nicht so einfach heilen. Dafür benötigt man einen speziellen Ort oder muss auf sein Leerenschiff zurückkehren.
Neben dem Kampf auf den Planeten und Stationen gibt es auch Kämpfe im All. Diese spielen sich komplett anders als der Kampf auf dem Boden ab. Es gibt drei Bewegungszonen, die die Beschleunigung und die ständige Bewegung des Schiffs repräsentieren sollen. Dazu kommt noch, dass sich das Leerenschiff nur in einem 45-Grad-Winkel wenden kann. Während der Bewegung kann man jede Schiffswaffe abfeuern, doch diese können auch nur in bestimmte Richtungen feuern. Um seinen Zug dann zu beenden, muss man mit dem Schiff in die letzte Zone der Bewegung fliegen. Dadurch wird der Schiffskampf, vor allem bewegungstechnisch, anspruchsvoll und spaßig.
Warhammer 40.000 Rogue Trader – Reisen in der Koronus-Ausdehnung
Neben den Kämpfen gibt es in Warhammer 40.000 Rogue Trader viel zu reden und zu erkunden. Die Texte sind zwar kaum vertont, aber die Beschreibungen, wie sich die Charaktere während des Gesprächs verhalten, sind stimmungsvoll. Zudem werden Wörter, die man nur kennt, wenn man sich mit der 40k Lore befasst, fett gedruckt und man kann mit der Maus über diese Wörter schweben, um eine Erklärung zu erhalten. Wie in anderen RPGs hat man eine große Auswahl an Antwortmöglichkeiten. Für manche Antworten müssen jedoch ein paar Anforderungen erfüllt werden oder, wie in den Pen and Paper, ein 100-seitiger Würfel gewürfelt werden. Doch Vorsicht. Die Antworten und Aktionen haben hier weitreichende Konsequenen.
Zu den einzelnen Systemen der Koronus-Ausdehnung reist man über eine große und wunderschön gestaltete Karte. Jedoch benötigt man dazu eine Warproute zwischen den Systemen. Diese Warprouten können in jedem System neu entdeckt werden. Durch das Entdecken neuer Routen werden auch neue Systeme aufgedeckt. Zudem erhält man dadurch Einsicht des Navigators. Diese Ressource kann verwendet werden, um das Reisen durch den Warp sicherer zu machen. Warprouten sind nämlich in vier Arten unterteilt, welche farblich markiert wurden: sicher, unsicher, gefährlich und tödlich. Je nach Gefährlichkeit muss mehr Einsicht des Navigators verwendet werden.
Neben unserer Dynastie sind noch zwei weitere Freihändler in der Koronus-Ausdehnung aktiv und mehrere Fraktionen. Mit den verschiedenen Fraktionen kann man handeln. Dafür benötigt man nur einen hohen Profitfaktor und einen guten Ruf bei den Fraktionen. Um den Ruf zu erhöhen, kann man ihnen die verschiedensten Arten von Frachten anbieten. Von heiligen Reliquien bis zu Waffen und Rüstungen kann man ihnen alles anbieten. Doch für jede Fraktion haben die verschiedenen Waren einen anderen Wert. Um seinen Profitfaktor zu erhöhen, verkauft man keine Gegenstände seines Inventars, wie in anderen Spielen. Durch die verschiedensten Aktionen kann der Profitfaktor steigen und sinken. Die Verbesserung des Rufs schaltet dann neue Waren frei, die man durch seinen Profitfaktor kaufen kann.
Neben dem Profitfaktor benötigt man noch andere Ressourcen, wie Adamantium, Plaststahl oder Personen. Diese werden benötigt, um Verträge abzuschließen oder um Kolonien zu verbessern. Während der Reise durch den Warp kann man nämlich auch Kolonien unter seinen Schutz stellen. Zu Anfang hat man schon drei unter seiner Herrschaft, die man auch während verschiedener Missionen besucht. Doch kann man schnell weitere Kolonien erhalten. Kolonien können einem weiteren Profit oder andere Ressourcen und Gegenstände geben.